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Provokante Aussage: „Nein, Milch ist nicht mehr wert!“

„Milch ist mehr wert", stellen die Bauern auf Plakaten klar. Der Sender n-tv schreibt allerdings in einem provokanten Beitrag, dass das nicht stimmt. Wenn ein Produkt über die Nachfrage produziert wird, fallen die Preise. Das sei Marktwirtschaft und daher sei Milch eben derzeit nicht mehr wert.

Lesezeit: 3 Minuten

„Milch ist mehr wert", stellen die Bauern auf Plakaten klar. Der Sender n-tv schreibt allerdings in einem provokanten Beitrag, dass das nicht stimmt. Wenn ein Produkt über die Nachfrage produziert wird, fallen die Preise. Das sei Marktwirtschaft und daher sei Milch eben derzeit nicht mehr wert.


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Vielleicht sei Milch in Deutschland mehr wert, weil Bauern teurer produzieren als anderswo auf der Welt, so n-tv weiter. Global betrachtet sei sie es aber nicht. Denn Milch werde nicht nur in Deutschland produziert und der deutsche Markt sei nicht abgeschottet.


Genauso ist laut dem Sender die Behauptung des BDM falsch, die Milchwirtschaft sei "too big to fail“, also zu wichtig, um politisch fallen gelassen zu werden. Richtig sei vielmehr, dass Milch aus Deutschland nicht systemrelevant ist und die Milchkrise auch nicht die Bankenkrise sei. Die deutsche Milchindustrie liegt auf Platz vier aller Industriebranchen, die Finanzbranche sei daher eine ganz andere Liga. Die US-Investmentbank Lehman Brothers wurde gerettet, weil ein weltweiter Dominoeffekt drohte. Seitdem müssen sich die Finanzinstitute Stresstests und Vorgaben bei den Eigenkapitalquoten gefallen lassen – weil sie sich selbst helfen können sollen. Wo Banken einmal verstaatlicht wurden, zieht sich der Staat zurück.


Laut den Autoren hat die Landwirtschaft kein Abo auf Rettungsmaßnahmen. Genau genommen habe sie ihre Stresstests in den vergangenen Jahrzehnten versemmelt. So gesehen habe sie ihre Marktzulassung schon längst verloren.


Auch den Vergleich des Bauernverbandes mit der staatlichen Förderung von Elektroautos will  n-tv nicht gelten lassen. Dort heißt es wörtlich: „Wer aus der Agrarwirtschaft kommt, sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wir wollen uns mehr saubere Autos leisten, aber kein Zuviel an Milch. Subventionen haben die Landwirtschaft schon immer nur künstlich am Leben gehalten. Auch die Milchquote war kontraproduktiv. Die Preise sind weiter gefallen. Genauso hat das Höfesterben nicht aufgehört. Die Marktbereinigung ging weiter, der Todeskampf war nur länger. Das Pampern der Agrarwirtschaft hat nur eins bewirkt: die Abhängigkeit der Landwirtschaft zu verstärken. Genau aus diesem Grund wurde die Milchquote abgeschafft.“


Jetzt gelte es, den Durchblick zu behalten: Was wachsen kann, muss auch schrumpfen können. Bauern müssten mit dem Wettbewerb leben. Der Strukturwandel werde weitergehen, und es wird noch schlimmer kommen. Dafür wird das Handelsabkommen TTIP sorgen. Schon aus diesem Grund sollten sich jetzt alle ernsthaft fragen, ob sie weitere Millionen oder Milliarden Euro in die Milchwirtschaft pumpen wollen, heißt es in dem Beitrag.

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