Das Bundesumweltministerium hat einen Bericht veröffentlicht, der die Umweltbelastung von Luft, Grundwasser und Flüssen zeigt. Demnach ist das Grundwasser in einigen niedersächsischen Regionen am stärksten mit Nitrat belastet, wobei sich die höchste Belastung mit 320,5 Milligramm je Liter im rheinland-pfälzischen Meckenheim findet, der zulässige Wert liegt bei 50 Milligramm pro Liter, zitiert das Magazin Focus aus dem Bericht.
Diese Belastungen seien vor allem auf "menschlich verursachte Einträge insbesondere aus der Landwirtschaft" zurückzuführen, heißt es in der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Florian Pronold (SPD).
Der am höchsten mit Phosphat belastete Fluss in Deutschland ist laut Bericht die Emscher bei Dinslaken (Nordrhein-Westfalen). Der gemessene Höchstwert mit 1,1 Milligramm Phosphat pro Liter liegt hier um das zehnfache höher als der sogenannte Anforderungswert. Die Ruhr bei Mülheim wiederum ist am stärksten mit Polychlorierten Biphenylen (PCB) belastet, aber auch die Havel bei Potsdam schneidet hier ökologisch nicht gut ab.
Positiv wird in der Regierungsantwort vermerkt, dass sich Antibiotika aus der Tierhaltung in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen bisher nur selten im Grundwasser wiederfinden.
Die Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestags, Bärbel Höhn (Grüne), warf der Bundesregierung vor, die Problematik zu ignorieren. "Erschreckend ist, an wie vielen Messstellen die Grenzwerte überschritten werden", sagte sie der dpa. "In fast jedem Bundesland gibt es kritische Regionen." Leider habe die Bundesregierung keine Werte für die besonders gesundheitsgefährdenden Dioxine und Schwermetalle mitgeteilt.