Zusätzlich zum Rapsglanzkäfer hat nun auch der Rapserdfloh Resistenzen gegenüber Insektiziden entwickelt, die zur Gruppe der Pyrethroide gehören. Davon geht der Fachausschuss für Pflanzenschutzmittelresistenz aus. Dessen Sprecher Dr. Udo Heimbach vom Julius-Kühn-Institut (JKI) erklärte in der vergangenen Woche, es müsse "dringend" eine Resistenzmanagementstrategie entwickelt werden. Wie diese aussehen könnte, sei bislang aber noch unklar, weil Pflanzenschutzmittel mit anderen Wirkstoffen als Pyrethroiden derzeit keine Zulassung für die Bekämpfung des Rapserdflohs hätten.
Nach Angaben des JKI wurde die Unempfindlichkeit des Rapserdflohs gegenüber den Insektiziden im westlichen Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen, wo es in den beiden zurückliegenden Jahren zu einem starken Befall mit dem Schädling gekommen war. In diesem Zeitraum durchgeführte Labortests hätten belegt, dass 83 % der dort heimischen Rapserdflöhe nicht die erwartete Mortalität zeigten, wenn sie Pyrethroiden in einer Dosierung von 20 % der im Freiland üblichen Aufwandmenge ausgesetzt würden. Im Vergleich dazu seien empfindliche Artgenossen im Labor bereits durch eine Applikationsdosis, die nur 2 % der im Freiland üblichen Aufwandmenge entspreche, zu 100 % abzutöten.