Im Rahmen einer Pressekonferenz direkt auf dem Getreidefeld informierte sich Luxemburgs Landwirtschafts-minister Fernand Etgen und aktueller Vorsitzender des Rates der EU-Agrarminister am 24. Juli über den Stand der Getreideernte.
Der Vorsitz des Rates der europäischen Union wird im zweiten Halbjahr 2015 von Luxemburg wahrgenommen. Die Genossenschaft DE VERBAND und die Luxemburger Saatbaugenossenschaft hatten zu diesem außergewöhnlichen „Erntegespräch“ eingeladen.
In Luxemburg zeigt sich bislang in der Ernte, dass es regional sehr unterschiedliche Einbußen in Ertrag und Qualität geben wird, die Einbrüche aber insgesamt wohl nicht so stark ausfallen werden, wie es im Vorfeld befürchtet worden war. So zeigte sich bei der bereits abgedroschenen Wintergerste, dass die trockene Witterungssituation der Monate Mai und Juni offenbar in Luxemburg keine Auswirkungen auf diese früh abreifende Kultur hatte.
Mit Spannung werden die Druschergebnisse von Raps, Winterweizen, Hafer und Sommergerste erwartet. Die Hitzewelle Ende Juni hat diesen Getreidearten enorm zugesetzt und teilweise zu einer Notreifesituation geführt. Aber für diese Kulturen wäre es verfrüht gewesen eine Bilanz zu ziehen. Das Großherzogtum Luxemburg weist trotz der kleinen Landesfläche deutliche regionale Unterschiede hinsichtlich Klima und Bodenverhältnisse auf. Der Höhenunterschied liegt zwischen 120 und 570 Metern.
Minister Fernand Etgen ließ es sich nicht nehmen, selbst mit dem modernen Fendt-Mähdrescher einige Runden Weizen zu ernten. Fernand Etgen stammt aus einer Bauernfamilie, war aber sehr lange nicht mehr Mähdrescher gefahren. Er zeigte sich sichtlich beeindruckt von der hochmodernen Technik.
Der Minister zeigte sich über die Preisentwicklung der vergangenen Wochen genau informiert und er kennt die angespannte Situation für die Landwirte. Er wies darauf hin, dass die Landwirtschaft ein wichtiges Standbein der luxemburgischen Wirtschaft sei und auch in Zukunft bleiben sollte.
Etgen unterstrich weiter, dass auf Ebene des Rates der europäischen Landwirtschaftsminister die Marktentwicklungen genauestens verfolgt würden, damit gegebenenfalls zeitnah reagiert werden könne.