Zoll, Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Dienstag den Schlachthof von Vion in Bad Bramstedt durchsucht. Hintergrund waren Vorwürfe, hier werde gegen das Lebensmittelgesetz und das Tierschutzgesetz verstoßen. Die Staatsanwaltschaft Kiel hatte einen Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts dabei.

 

Nach Informationen der Schleswig-Holsteinischen Zeitung hatte das Kieler Landwirtschaftsministerium Anhaltspunkte dafür, „dass es in den Firmenräumen zu Verstößen gegen das Tierschutzgesetz im Zusammenhang mit Schlachtungen gekommen ist“, erklärt Oberstaatsanwältin Birgit Heß. Tieren sollen Schmerzen zugefügt worden sein. Darüber hinaus sollen sich einige Räume in „hygienisch bedenklichem Zustand befunden haben oder befinden“. Möglicherweise habe das Unternehmen Fleisch in Umlauf gebracht, das nicht für den Verzehr geeignet war, heißt es.

Vion wehrt sich unterdessen gegen die Anschuldigungen: Der Vorwurf von angeblichen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und das Lebensmittelgesetz seien für Vion Food nicht nachvollziehbar, teilt der Konzern mit. Das Unternehmen unterliege in allen Bereichen, von der Tieranlieferung über die Schlachtung bis hin zur Zerlegung, einer ständigen amtstierärztlichen Kontrolle, so ein Sprecher. Die staatlichen Aufsichtsbehörden hätten bisher keine Einwände gegen die untersuchten Bereiche des Betriebs Bad Bramstedt erhoben. Die Geschäftsführung von Vion Food Deutschland habe der Staatsanwaltschaft Kiel die volle Unterstützung bei ihren Ermittlungen zugesagt. Alle Betriebsabläufe seien dokumentiert und transparent.

Vion in Bad Bramstedt ist eigenen Angaben zufolge einer der größten Rindfleischbetriebe in Norddeutschland mit bis zu 500 Schlachtungen am Tag. An dem Standort arbeiten 330 Menschen.