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Regionale Milch und Co: Aldi Süd setzt neue Standards

Aldi Süd hat am Donnerstag mit der Ankündigung überrascht, ab Mitte Juni zunächst in Bayern Milch regionaler Betriebe zu listen. Damit schafft die regionale Bauernmilch den Sprung aus der Nische von Hof- und Bioläden.

Lesezeit: 3 Minuten

Aldi Süd hat am Donnerstag mit der Ankündigung überrascht, ab Mitte Juni zunächst in Bayern Milch regionaler Betriebe zu listen. Damit schafft die regionale Bauernmilch den Sprung aus der Nische von Hof- und Bioläden.

 

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung merkt dazu an, dass ausgerechnet die oft kritisierten Discounter zuletzt immer wieder neue Standards vorgeben, etwa bei Regionalität, Nachhaltigkeit oder Tierschutz. So war es ebenfalls der Händler Aldi Süd, der im Frühjahr einen Katalog mit Anforderungen an die Lieferanten tierischer Produkte veröffentlichte. Dieser Katalog geht über die gesetzlichen Vorgaben hinaus und orientiert sich eher an den Forderungen, die von Grünen und Tierschutzorganisationen kommen. Aldi Nord schloss sich dem nicht an.

 

Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass es Aldi Süd war, das zuletzt mehrfach in Folge die Preise für Fleisch, Milch und Käse gesenkt hat. Selbst Konkurrent Lidl hatte sich beschwert, dass das den aktuellen Anstrengungen zur Verbesserung des Tierwohls zuwiderlaufe; auch wenn man selbst ebenfalls nachzog.

Aldi ist unter Landwirten und Lebensmittelunternehmern auch unbeliebt, weil seine Einkäufer als wenig zimperlich gelten und die Preise gnadenlos zu drücken verstehen.

 

Genau dieses Unternehmen schreitet nun angeblich zum Wohl der Tiere voran, so die FAZ weiter. Z.B. verordnete Aldi Süd Entenhaltern, dass sie den Tieren Wasserbecken zum Plantschen anbieten müssen. Das ist bisher nicht üblich, wird aber von Fachleuten als tiergerecht gesehen. Schon länger verzichtet Aldi Süd auf Käfigeier, auch auf die gesetzlich noch erlaubten aus Volieren sowie auf Eiprodukte aus solchen. Ganz aus dem Sortiment strich der Handelskonzern Hummer, Kaninchenfleisch, Käfigeier und Stopfleber, dafür weitete er das Angebot an veganen Lebensmitteln aus. Ab 2017 will Aldi Süd auf Schweinefleisch von kastrierten Tieren verzichten. Zudem gibt es Pilotprojekte mit Legehennen, deren Schnäbel nicht gekürzt wurden.

 

Nach Informationen der FAZ ärgert das die anderen Lebensmittelhändler heimlich sehr. Es sieht aus wie ein Wettlauf der Marketingabteilungen um ein grünes Image. Aldi Süd verlangt nun für alle tierischen Rohstoffe Rückverfolgbarkeit. Einige Lieferanten müssen darüber hinaus Vereinbarungen unterzeichnen, wonach sie Informationen über Haltungsbedingungen mitliefern. Aldi kündigt an, eigene Kontrollen durchführen zu wollen. Dabei gibt es wirtschaftseigene Kontrollsysteme wie QS für Fleisch oder KAT für Eier. Dort rümpft man die Nase über das Vorpreschen Einzelner, denn dies trage dazu bei, dass das Vertrauen in die anderen Systeme sinke.

 

Aldi Süd schlägt dagegen zwei Fliegen mit einer Klappe, so das Fazit der Zeitung: Es erhält ein besseres Image und nimmt Lieferanten an die kurze Leine. Die Konzerne, die Standards setzen, gewinnen an Macht.

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