In der Nacht vom 21. zum 22. Juli sind auf dem Hof von Christian Röring ca. 940 Mastschweine wegen eines Lüfterausfalls verendet. Auf dem DBV-Veredelungstag hat nun sein Vater, der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) Johannes Röring, dazu Stellung genommen:
„Nach derzeitiger Sachlage kann ich sagen, dass es in einem neurenovierten Stall - es war gerade der zweite Durchgang - nachts um 22:38 bei einer Außentemperatur von 15 °C zum Ausfall der Lüftung aufgrund Überlastung einer zu klein dimensionierten Stromleitung kam“, schildert Röring den Hergang.
Laut dem Bauernpräsidenten führte das entsprechende Alarmsignal der Lüftungssteuerung jedoch nicht zum Auslösen der Alarmanlage, da diese wegen einer blitzbedingten Überspannung außer Funktion war. Eine Notstromversorgung wäre aber installiert und funktionsbereit gewesen. Sämtlichen Informationspflichten sei man anschließend nachgekommen.
„Ich denke, ich muss in diesem Kreis nicht betonen, dass kein Bauer ein solches Unglück einfach so aus den Kleidern schüttelt – weder finanziell noch emotional. Den Anblick eines Stalles toter Tiere vergisst man sein Leben lang nicht mehr", erklärte Röring vor 400 Teilnehmern des Veredlungstages weiter. Bei den Entgleisungen mancher Kritiker in den letzten Tagen, teilweise auch gegen seine Familie, seien allerdings Grenzen überschritten worden, stellte er fest.
Der WLV-Präsident sieht die Hersteller von Stallbautechnik, den Deutschen Bauernverband und seine Landesbauernverbände und damit sich ganz persönlich nun in der Pflicht, neu über eine noch bessere Sicherungstechnik nachzudenken.
Dieses Thema sei ein Thema für jeden verantwortungsbewussten Tierhalter und für jeden landwirtschaftlichen Interessenvertreter, der seine Aufgabe ernst nimmt, so Röring. Für eine „Systemkritik“ mit durchsichtigen Zielen eigne sich das Thema dagegen ganz und gar nicht.
Individuelle Fragen beantwortete Röring anschließend nach der Veranstaltung. (ad)
Hintergrund:
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