Die Zuckerrübenbauern in Hessen und der Pfalz können sich über zusätzliche Zahlungen für ihre Lieferungen in der Kampagne 2011/12 freuen. Nach Angaben des Verbandes der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer ist in Verhandlungen mit der Südzucker AG ein Bonus von 10,71 Euro/t Quotenrüben erreicht worden. Durch diesen Zuschlag erhöht sich der Preis für eine Tonne Quotenrüben mit der Standardqualität von 16 % Zuckergehalt auf 37,00 Euro. Ethanol- und Industrierüben werden mit einem Grundpreis von 24 Euro/t vergütet.
Verbandsvorsitzender Walter Manz spricht von „außergewöhnlich positiven Ergebnissen der Preisverhandlungen“ mit Südzucker. Nach den massiven Einschnitten mit Preissenkungen von 40 % in den letzten Jahren sei jetzt durch Bevölkerungswachstum, Verbrauchsanstieg und sinkende Lagerbestände eine Kehrtwende der Preise am Zuckermarkt erfolgt.
Kritik übte Manz indes am Vorschlag der EU-Kommission, die Quotenregelung auslaufen zu lassen. Er forderte eine Beibehaltung der Marktregelungen für Zucker und Rüben in der Gemeinschaft. Es sei vor allem für die Sicherung der Versorgung der Verbraucher zu angemessenen Preisen unverzichtbar, eine Regelung für den Im- und Export von Zucker beizubehalten. Der Weltmarkt gleiche eher einer Achterbahn und wechsle in rascher Folge zwischen Dumping- und Spitzenpreisen, gab Manz zu bedenken. Die EU habe dafür gesorgt, dass in Europa bereits fast die Hälfte der Zuckerfabriken und Arbeitsplätze verlorengegangen seien.
Geschäftsführer Dr. Christian Lang stellte mit Blick auf die aktuelle Preislage ergänzend fest, dass die Zuckerrübe wieder die „Königin der Feldfrüchte“ sei. Die höheren Zuckerpreise auf dem Weltmarkt und der Rückgang der Importe kämen den Anbauern in um 40 % erhöhten Grundpreisen zugute. Außerdem habe der Verband höhere Prämien für eine sehr frühe Lieferung oder die Abdeckung der Rübenmieten am Feldrand mit dem weißen Schutzvlies vereinbart. (AgE)