Die russische Regierung erwägt ungeachtet der jüngsten Verteuerung von Lebensmitteln keine staatliche Preisregulierung. Das hat Ministerpräsident Dmitrij Medwedew klargestellt. Gleichzeitig begrüßte der Regierungschef die Entscheidung der nationalen Vereinigung der Einzelhandelsunternehmen, die Preise für „sozial bedeutende“ Produkte für die Dauer von zwei Monaten einzufrieren.
Medwedew betonte die Notwendigkeit einer stärkeren Konkurrenz auf dem russischen Lebensmittelmarkt durch eine Diversifizierung der Handelsplätze. Er wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass sich die Zahl der bei der Bevölkerung sehr populären Bauernmärkte seit 2007 verzehnfacht hatte. Auch konstatierte Medwedew einen Anstieg des Anteils heimischer Lebensmittel im Einzelhandel als Folge des seit August 2014 geltenden Importverbots für wichtige Agrarprodukte aus westlichen Ländern.
Der Ministerpräsident kündigte die Einführung personenbezogener Lebensmittelbeihilfen für Bedürftige an, wobei Einkäufe heimischer Produkte subventioniert werden sollten. Unterdessen wies Industrie- und Handelsminister Denis Manturow den Vorschlag einer Gruppe von Parlamentsabgeordneten zurück, wonach die Einzelhandelsketten gesetzlich dazu verpflichtet werden sollten, bei ihrem Angebot an Nahrungsmitteln eine Quote von 50 % für Waren aus heimischer Produktion zu erfüllen.