Die russische Regierung will die Erzeugung von Mohn zur Ölgewinnung im eigenen Land wieder aufbauen, um der Importabhängigkeit der heimischen Lebensmittelindustrie entgegenzuwirken und gleichzeitig den Landwirten neue Einkommensperspektiven zu eröffnen. Das sieht der Entwurf einer Verordnung des Moskauer Landwirtschaftsministeriums vor.

Demnach sollen ausschließlich Mohnsorten angebaut werden, die für die Herstellung von Drogen weniger geeignet sind. Außerdem müssten sich die Produzenten verpflichten, für die Bewachung ihrer Plantagen und Erntetransporte zu sorgen. Das Mohnstroh sei direkt nach der Ernte auf den Feldern zu vernichten.

Wie das Agrarressort erklärte, wird Mohn zur Ölgewinnung heute unter anderem in mehreren europäischen Ländern erzeugt. Zu Sowjetzeiten sei die Pflanze auch in Russland noch hochrentabel produziert worden, sei mittlerweile aber ganz von Feldern verschwunden. Nun sei das Land einer der weltweit größten Importeure von Mohn für die Nahrungsmittelindustrie: Von 1999 bis 2011 hätten sich die jährlichen Einfuhren von rund 2 400 t auf fast 9 200 t vergrößert. (AgE)