Ein aktueller Bericht des Bundes zu Krankheitserregern auf Frischfleisch zeigt nach Ansicht der SPD-Berichterstatterin Dr. med. vet. Karin Thissen dringenden Handlungsbedarf. Die staatliche Lebensmittelüberwachung muss ihrer Ansicht nach neu ausgerichtet werden, um den gewachsenen Herausforderungen beim Schutz der Verbraucher gerecht werden zu können.
„Frischfleisch ist viel zu oft mit Keimen belastet. Die gefundenen Erreger, darunter auch multiresistente, sind gesundheitsgefährdend. Grund für die hohen Keimbelastungen sind vor allem unsachgemäße und unhygienische Schlachtungen, insbesondere in Großschlachtbetrieben", so Thissen.
Die SPD fordert daher eine Neuordnung der ihrer Meinung nach "mangelhaften staatlichen Aufsichtsstrukturen" in der Lebensmittelkontrolle. Die bundesweit auftretenden Missstände an Schlachthöfen müssten die staatlichen Stellen konsequent ahnden. Die kleinteilige, kommunale Lebensmittelaufsicht jedenfalls sei inzwischen ungeeignet, die teils global agierenden Lebensmittelkonzerne korrekt zu überwachen.
Der Bund darf laut Thissen seine Verantwortung vor allem in Krisenfällen nicht abschieben. "Dem gesundheitlichen Verbraucherschutz ist Priorität einzuräumen. Dies darf weder an Verantwortlichkeiten noch an Geld für Personal oder besserer Ausstattung scheitern, denn es geht um den Schutz aller Verbraucher“, so die Sozialdemokratin.