Zwar hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitgeteilt, dass die Bemühungen der Landwirte um eine Reduzierung des Antibiotikaverbrauchs Früchte tragen. Der SPD geht das aber nicht schnell genug.
So nimmt SPD-Agrarsprecher Wilhelm Priesmeier die sinkenden Abgabezahlen zur Kenntnis, seiner Meinung nach sind jedoch Mengen und Therapiehäufigkeit immer noch viel zu hoch. „Unser ehrgeiziges Ziel ist: der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung muss mittelfristig um 50 % sinken. Zentral hierfür sind ein guter Hygiene- und Gesundheitszustand der betroffenen Tierbestände und ein besseres Betriebsmanagement.
Besorgniserregend ist laut Priesmeier der Anstieg des Einsatzes von Reserveantibiotika, das sind Antibiotika, die für die Therapie im Notfall beim Menschen besonders bedeutend sind (Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation). „Hier muss klar geregelt werden, dass Reserveantibiotika in der Tierhaltung nur im äußersten Therapienotstand eingesetzt werden dürfen.“ Er fordert einen einheitlichen Rechtsrahmen für die Tiergesundheit, wie im Koalitionsvertrag vereinbart. Das müsse dringend vorangetrieben werden.
Hintergrund:
Antibiotikaabgabe in der Tiermedizin sinkt weiter (29.7.2015)