Schwere Vorwürfe gegen die Gentechnikpolitik der Regierung hat am Dienstag die Verbrauchersprecherin der SPD, Elvira Drobinski-Weiß vorgebracht. Statt mehr Verbrauchertransparenz beim Einsatz von GVO gebe es heute mehr offene Fragen, kritisierte sie.
"Schwarz-Gelb stellt keinerlei Überlegungen an, wie Verbraucher bei der angekündigten Prozesskennzeichnung zwischen Lebensmitteln unterscheiden sollen, die aus GVO-Pflanzen hergestellt wurden oder die Zusatzstoffe, Aromen oder Enzyme aus GVO-Bestandteilen enthalten", so die Politikerin entzürnt. Sie wirft Union und FDP bewusste Verwirrung, Verschleierung und Verbreitung der Grünen Gentechnik vor. Die Forderung nach Schwellenwerten für Verunreinigungen im Saatgut diene dementsprechend nicht der Transparenz sondern der Vertuschung. Die Anbieter hätten heute bereits die Möglichkeit, den Einsatz von Zusatzstoffen, Vitaminen Aromen oder Enzymen, die mit Hilfe gentechnischer Verfahren hergestellt wurden, zu kennzeichnen. Um so erstaunlicher findet es Drobinski-Weiß, dass die Vertreter aus der Futtermittelwirtschaft oder Lebensmittelwirtschaft, die hier ein Transparenzdefizit bemängeln, nicht mit gutem Beispiel voran gehen und freiwillig kennzeichnen. Außerdem bestätige die Bundesregierung, dass es insbesondere die Futtermittelwirtschaft selbst war, die die sich dafür eingesetzt hat, dass diese Stoffe von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen werden, so die SPD-Abgeordnete.
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