Der Strukturwandel in der Landwirtschaft geht unaufhörlich weiter. In Rheinland-Pfalz gibt es nur noch 18.500 landwirtschaftliche Betriebe, das sind 38 % weniger als vor 10 Jahren. Dennoch bleiben die Landwirtschaft und der Weinbau mit einem Produktionswert von insgesamt rund 2,2 Mrd. Euro ein bedeutsamer Wirtschaftszweig. Das schreibt der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler MdB, in seinem Weihnachtsgruß.
Das Wirtschaften in den Betrieben wird aber laut Schindler durch die wachsende Bürokratie zunehmend erschwert. „Praxisfremde gesetzliche Regelungen haben eine massive Zunahme an Verwaltungsarbeiten zur Folge, wofür die Zeit nach der Arbeit im Feld und Stall und an den Wochenende eingebracht werden muss. Die Vorgaben zum sogenannten Greening, die Vorschriften zum Grünlanderhalt, zur Anbaudiversifizierung sowie zu den diversen Schutz- und ökologischen Vorrangflächen sind vollkommen überreguliert und schränken uns ein“, kritisiert Schindler.
Die Folgen politischer Entscheidungen, die Novellierung der Düngeverordnung , Biodiversitätsstrategie, Mindestlohn oder die Ausführung der GAP-Vorgaben würden die Bauern in einer Zeit mit historisch niedrigen Erzeugerpreisen und in einer Phase treffen, in der in den Medien häufig ein verzerrtes Bild der Landwirtschaft gezeichnet und ihr öffentliches Ansehen beschädigt wird. „Erheblichen Aufwand beschert uns das System zur Genehmigung und Verwaltung von Pflanzrechten ab dem 1. Januar 2016. Die Landwirtschaftskammer wird mit dem gesamten Berufsstand auf allen Ebenen für Abhilfe und für praxisnahe Regelungen eintreten“, sagte er weiter.
„Anlässlich der besinnlichen Weihnachtsfeiertage möchte ich allen Beteiligten, den Kolleginnen und Kollegen im Ehrenamt und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz für die hervorragende Zusammenarbeit des vergangenen Jahres herzlich danken. Ihnen und Ihren Familien wünsche ich gesegnete Weihnachten und ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2016.“