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Schleswig-Holstein: Vertrauensmann Tierschutz berichtet über besorgte Anrufe

Ein Jahr nach der Berufung von Schleswig-Holsteins erstem Vertrauensmann für Tierschutz in der Landwirtschaft hat Landwirtschaftsminister Robert Habeck eine positive Bilanz gezogen. "Prof. Edgar Schallenberger hat in dem Jahr überaus hilfreich gewirkt.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Jahr nach der Berufung von Schleswig-Holsteins erstem Vertrauensmann für Tierschutz in der Landwirtschaft hat Landwirtschaftsminister Robert Habeck eine positive Bilanz gezogen. "Prof. Edgar Schallenberger hat in dem Jahr überaus hilfreich gewirkt. Er ist zu einem vertrauensvollen Ansprechpartner für Landwirte, Tierzüchter, Veterinäre – kurz Mitarbeitern aus der gesamten Produktionskette – sowie verunsicherte Bürger geworden", sagte Habeck in Kiel, wo Schallenberger über seine Tätigkeit berichtete.


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Rund 400 Anrufe und knapp 150 Mails, etwa 80 % aus Schleswig-Holstein, hätten ihn erreicht, berichtete Prof. Dr. Dr. Schallenberger, pensionierter Hochschullehrer am Institut für Tierzucht und Tierhaltung der CAU Kiel. "Ich werde aber auch ohne Bedenken direkt auf der Straße angesprochen."


Bei jedem zweiten Anruf ging es allein um Beratung und Information von Bürgern zu Tierschutz-, Tierwohl- und Verbraucherschutzthemen. "Viele Menschen beschäftigt die Art, wie wir unsere Nutztiere halten. Sie fragen nach Weidegang versus Stallhaltung bei Rindern, nach dem Schwanzkupieren und der Kastration bei Ferkeln, nach Tiertransporten und Schlachtverfahren bei Nutztieren. Oft sind sie allgemein verunsichert, und man spürt, dass der Wunsch nach einer landwirtschaftlichen Idylle und die Wirklichkeit nicht zusammenpassen. Sie suchen nach Einordnung und einem unabhängigen Blick", sagte Schallenberger.


Es kamen aber auch Hinweise, teils anonym, auf angebliche oder echte Missstände, teils von Bürgern, in manchen Fällen von Mitarbeitern. "Ich habe die betroffenen Bauern angerufen oder ganz altmodisch Briefe geschrieben, und die Landwirte besucht. Das wurde mir nahezu überall erlaubt", sagte Schallenberger. In einer Reihe von Fällen seien die Beschuldigungen falsch oder überzogen gewesen, und sie zeigten, wie vergiftet das Klima teilweise in der Nachbarschaft sei.



Er habe aber auch tatsächliche Missstände festgestellt, zum Beispiel verrottete Stallungen oder zu viele Tiere auf zu wenig Platz, sagte Schallenberger. In den problematischen Fällen, die er begleitet habe, seien Betroffene oft bereit gewesen seien, überhöhte Tierbestände zu reduzieren oder leidende Tiere einschläfern zu lassen. Bei sehr schwerwiegenden Problemen würden die zuständigen Veterinärbehörden eingeschaltet.


"Dort, wo ich auf Missstände stieß, war das oft verbunden mit familiären Problemen oder wirtschaftlichem Druck. Dazu gehören Zerrüttung, ungeklärte Nachfolgeregelungen, Vereinsamung, wohl oft gepaart mit Überschuldung. Die Tiere mussten leiden, weil die Bauern litten", sagte Schallenberger. "In solchen Fällen ist psychosoziale Beratung gefragt."


Diesen Punkt will Minister Habeck gesondert aufgreifen. "Die Belastung für Landwirte ist teils enorm. Der Strukturwandel löst Druck aus. Fallende Preise, insbesondere bei Milch und beim Schweinefleisch, erhöhen ihn. Dazu kommt die gesellschaftliche Debatte um die Akzeptanz der Landwirtschaft, die teilweise auch mit verletzenden persönlichen Diffamierungen einhergeht. Das ist nicht akzeptabel", sagte Habeck.


Staatssekretärin Silke Schneider hat daher Vertreter insbesondere der Berufsverbände, der Kirche, der Landwirtschaftskammer und der Berufsgenossenschaft zu Gesprächen eingeladen.


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