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Schleswig-Holstein sammelt Fakten über die Landwirtschaft

Deutlich weniger Nutztiere und Tierhaltungen in der Landwirtschaft, dafür stark gestiegene Zahlen pro Bestand – und doch steht kaum noch eine Milchkuh angebunden im Stall wie früher. Dies geht aus einer Faktensammlung zur Nutztierhaltung in Schleswig-Holstein hervor, die das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium am Mittwoch veröffentlicht hat.

Lesezeit: 3 Minuten

Deutlich weniger Nutztiere und Tierhaltungen in der Landwirtschaft, dafür stark gestiegene Zahlen pro Bestand – und doch steht kaum noch eine Milchkuh angebunden im Stall wie früher. Dies geht aus einer Faktensammlung zur Nutztierhaltungin Schleswig-Holstein hervor, die das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium am Mittwoch veröffentlicht hat.


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Mit solchen Zahlen, Daten und Fakten will Landwirtschaftsminister Robert Habeck eine breite Diskussion über die Landwirtschaft anstoßen. Der erste Teil der Faktensammlung ist jetzt im Netz öffentlich zugänglich. Sie soll in den nächsten Wochen und Monaten um weitere Bausteine ergänzt und fortgeschrieben werden.


"Wir müssen einen offenen, schonungslosen Blick auf die Landwirtschaft als Grundlage unserer Lebensmittelproduktion wagen – jenseits von den festgefügten Bildern: der erträumten Hofidylle einerseits und dem Zerrbild der tierquälerischen Massentierhaltung andererseits", sagte Habeck. "Nur ein Blick auf die Wirklichkeit erlaubt eine ehrliche Diskussion über die Art und Weise, wie unsere Lebensmittel produziert und konsumiert werden. Wir brauchen eine Diskussion über die ökologischen und wirtschaftlichen Dimensionen der Landwirtschaft, um der Akzeptanzkrise zu begegnen – einer Akzeptanzkrise, der die Bauern ausgesetzt sind und die mir Sorgen bereitet."


Schluss mit Vorurteilen


Der Minister erklärte weiter: "Die Faktensammlung soll mit Vorurteilen und Illusionen aufräumen, will enttäuschen, also: aufklären, damit die Debatte über die Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren und konsumieren, auf der Basis der Wirklichkeit geführt wird."


So manches an den Fakten bricht aus Sicht Habecks mit bestehenden Erwartungen. Beispiel Milchkühe: Die Zahl der Milchkühe ging von 1979 (knapp 511 000) um etwa 147 000 auf rund 364 000 im Jahr 2010 zurück. Wurden 1979 noch gut 10 000 Milchkühe in Beständen von mehr als 100 Tieren gehalten, so waren es 2010 bereits mehr als 146 000. "Das zeigt, wie stark sich hier der agrarstrukturelle Wandel vollzogen hat", sagte Habeck.


Aber: Wurden in den 70er Jahren noch fast alle Tiere angebunden im Stall gehalten, statt sich frei bewegen zu können, ist es inzwischen umgekehrt: Fast 90 % der Tiere steht in Laufställen. Und: In 90 % der Milchviehbetriebe haben die Tiere die Möglichkeit zum Weidegang (bundesweit: 45 %.) "Ist das jetzt gleichbedeutend mit Tierwohl? Was macht Tierwohl aus? Ich warne hier vor zu schnellen, einfachen Antworten", sagte Habeck.


Der Minister will in den kommenden Monaten Gespräche mit verschiedenen Akteuren führen – aus der Landwirtschaft, der Lebensmittelwirtschaft, dem Naturschutz, der Kirche und Kreisen der Verbraucher. Im Sommer wird er verschiedene Tierhaltungsanlagen besuchen. Im Herbst dieses Jahres soll die Fortschreibung der Faktensammlung dann abgeschlossen sein und zusammen mit den Beiträgen von Experten veröffentlicht werden. (ad)


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