Russland hat den Import von lebenden Wiederkäuern und entsprechendem Zuchtmaterial aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Belgien und den Niederlanden vorläufig verboten. Eine entsprechende Entscheidung war am Dienstag voriger Woche von der russischen Behörde für Tier- und Pflanzengesundheit bekanntgegeben worden, die seit Mittwoch gilt.
Begründet werden die Beschränkungen mit dem Auftreten des Schmallenberg-Virus in der EU. Aus demselben Grund setzte am Mittwoch auch die Ukraine ein vorläufiges Einfuhrverbot für Rinder und Kleinvieh aus denselben fünf EU-Mitgliedstaaten in Kraft. Ein Sprecher des Moskauer Tier- und Pflanzengesundheitsdienstes betonte, dass der Import von Rindfleisch nicht beschränkt worden sei. Die Entwicklung der Tierseuche in der Gemeinschaft werde jedoch sehr genau verfolgt. Verschärfe sich die Gefahr, seien weitere Handelsbeschränkungen möglich, so der Sprecher.
Am Donnerstag teilte die Behörde zudem mit, dass in der sibirischen Region Krasnojarsk drei aus Deutschland eingeführte Rinder während der Quarantänezeit zwei Mal positiv auf die Blauzungenkrankheit getestet worden seien.
Laut Eurostat exportierte Deutschland im Zeitraum Januar bis Oktober 2011 Rinder im Wert von 15 Mio. Euro nach Russland. Die Niederlande lieferten sogar Tiere für 26 Mio. Euro, Frankreich im Wert von 3 Mio. Euro. Die Rindfleischlieferungen nach Russland wiegen allerdings deutlich schwerer. So exportierte die EU-27 im vergangenen Jahr bis November bezogen auf das Schlachtgewicht 128 500 t an Rindfleisch einschließlich Lebendrindern im Gesamtwert von 331 Mio. Euro nach Russland. (AgE)
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