Das Schmallenberg-Virus befindet sich in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Laut Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) wurde der neue Erreger bundesweit bis zum vergangenen Freitagmittag bei Tieren aus insgesamt 280 Betrieben festgestellt. Betroffen waren 263 Schaf- und zehn Ziegen- sowie sieben Rinderhaltungen.
Die Mehrheit der Fälle trat laut FLI in Nordrhein-Westfalen auf, wo das Virus bis dahin bei 161 Nutztierhaltungen nachgewiesen wurde. Es folgten zu diesem Zeitpunkt Niedersachsen mit 43 betroffenen Betrieben vor Hessen mit 24 und Schleswig-Holstein mit 23 Haltungen. Darüber hinaus wurde das Schmallenberg-Virus auch bereits bei Schafen oder Ziegen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Hamburg und Bayern diagnostiziert. Das Kieler Landwirtschaftsministerium meldete am Freitagnachmittag die landesweit erste Infektion mit dem Erreger bei einem rinderhaltenden Betrieb.
Betroffen von der neuen Tierseuche sind neben Deutschland auch die Niederlande, Belgien, Großbritannien und Frankreich. Auch dort trat diese Erkrankung bislang hauptsächlich bei Schafen auf. Erstmalig entdeckt wurde sie im vorigen Sommer in den Niederlanden, identifiziert dann vom FLI im November. Das Virus gehört den Experten zufolge zur Simbu-Serogruppe der Orthobunyaviren, die in Australien, Asien und Afrika bei Rindern verbreitet sind und durch Gnitzen übertragen werden.
Unterdessen machte die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover auf ein Videopodcast aufmerksam, in dem die bisher vorhandenen Informationen zum Schmallenberg-Virus und dem von ihm verursachten Krankheitsbild zusammengefasst sind. Zum Video... (AgE)
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