Bundesagrarminister Chrsitian Schmidt hat kürzlich auf einer Konferenz die Notwendigkeit gesicherter Landrechte bekräftigt. Nur wer dauerhaft Zugang zu Land habe, investiere und könne auch Früchte daraus ziehen. Sichere Zugangsrechte zu produktiven Ressourcen seien für die Menschen in ländlichen Gebieten überlebenswichtig.
Besorgt äußerte sich der Minister über den zunehmenden Landkauf von ausländischen Investoren in Entwicklungs- und Schwellenländern. Aktuellen Zahlen zufolge seien seit dem Jahr 2000 in Entwicklungsländern über 83 Mio. ha landwirtschaftliche Fläche im Rahmen von Investitionen verkauft oder verpachtet worden. Im Zuge dieser Landtransfers gebe es besorgniserregende Berichte über Zwangsräumungen und Vertreibungen von Kleinbauern ohne formelle Landtitel.
„Diese Entwicklungen konterkarieren die Bestrebungen, auch kleinbäuerliche Strukturen zu stärken und den Menschen so Perspektiven in den ländlichen Räumen zu bieten“, kritisierte der Minister. Die Entwurzelung und Verdrängung der ländlichen Bevölkerung berge erhebliche Risiken für die Stabilität ganzer Regionen in sich.
Landwirtschaft hat Schlüsselrolle bei der Hungerbekämpfung
„Ohne eine leistungsfähige, nachhaltige Landwirtschaft können wir den Hunger in der Welt nicht besiegen“, sagte der Minister bei der Konferenz weiter. „Und ohne starke bäuerliche Strukturen, ohne die Sicherung von Landrechten, ohne Beteiligung der Menschen, ohne eine Anpassung der Erzeugung an klimatische und geographische Herausforderungen, können wir keine substantiellen Erfolge im Kampf gegen den Hunger erzielen“, betonte der CSU-Politiker. Daher liege ein Schwerpunkt der deutschen Afrikapolitik auf dem Bereich Landwirtschaft und Ernährung.
Schmidt sprach sich für eine bessere Verzahnung von Landwirtschafts-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik aus. Hunger und Mangelernährung bedrohten die Sicherheit und Stabilität in der Welt. Deshalb sei Ernährungspolitik immer auch Sicherheitspolitik und brauche auf allen Ebenen eine Politik aus einem Guss.