Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) hat sich besorgt über den wachsenden Konkurrenzkampf um Ackerflächen geäußert. Es sei nicht hinzunehmen, dass täglich rund 70 ha wertvolles Ackerland etwa für Straßen- und Siedlungsbau verloren gingen, sagte er am Donnerstag auf dem Bauerntag in Erfurt. "Wir wollen landwirtschaftlichen Boden erhalten, um uns ausdehnen und entwickeln zu können."
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte zuvor über stark gestiegene Bodenpreise geklagt: "Es besorgt mich, wenn internationale Hedgefonds hier in Größenordnungen Zehntausende Hektar kaufen wollen." Da könnten örtliche Bauern nicht mithalten. Es stehe ihre Existenz sowie die Lebensqualität auf dem Land auf dem Spiel.
Angesichts gesunkener Preise etwa für Milch setzt Schmidt darauf, die Exportchancen für deutsche Agrarprodukte auszubauen. Deutschland sei weltweit die Nummer 3 bei Agrarexporten und diese "Erfolgsgeschichte" müsse fortgeschrieben werden. Dazu müsse die Landwirtschaft wettbewerbsfähig bleiben. Allerdings gebe es in weiten Teilen der Bevölkerung ein "romantisierendes Bild" von der Landwirtschaft; viele verstünden sie als "größeres Freilandmuseum".
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