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Schottische Regierung will Adel enteignen

Die Fläche in Schottland ist überwiegend in der Hand weniger, großer Landbesitzer. Die Regierung denkt daher über eine Besitzreform nach, die entfernt an die Parole „Junkerland in Bauernhand“ erinnert, berichtet die Zeitung WELT.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Fläche in Schottland ist überwiegend in der Hand weniger, großer Landbesitzer. Die Regierung denkt daher über eine Besitzreform nach, die entfernt an die Parole „Junkerland in Bauernhand“ erinnert, berichtet die Zeitung WELT.


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Der Adel ist überzeugt, dass die alteingesessenen Landbesitzer viel nachhaltiger wirtschaften, als jeder Geschäftsmann, wenn es um den Erhalt von Grund und Boden geht. Doch immer weniger Schotten teilen diese Meinung, und vor allem ihre Regierung nicht. "Das schottische Land ist ein Gut, das allen ein Gewinn sein soll, und nicht nur einigen wenigen", kündigt Regierungschefin Nicola Sturgeon an.


Sie plant bis Mai 2016 eine radikale Landreform. Bei der Gesetzesvorlage geht es um die alte schottische Frage: "Wem gehört das Land?". Konkret will die SNP-Reform die "Formel 432/50" brechen: 432 Personen oder Körperschaften, die auch heute noch mehr als die Hälfte Schottlands besitzen. "Minister sollen das Recht zur Intervention bekommen, wenn das Maß an Landbesitz oder das Verhalten des Grundherren ein Hindernis für nachhaltige Entwicklung ist", heißt es drohend in der Vorlage.


Was das in der Praxis heißt, daran arbeiten jetzt die Beamten in Edinburgh. Aber eins ist klar: "Bei dieser Reform geht es auch um die Frage einer Klassengesellschaft. Darum, dass der übergroße Einfluss einiger weniger beschnitten wird", sagt Landreform-Experte Andy Wightman der Zeitung. Zu lange sei das Thema Landbesitz tabu gewesen.


Weitere Aufreger sind das Erbrecht, das nun ebenfalls reformiert werden soll, der Ausverkauf Schottlands an Geschäftsleute, die unzählige Freizeitsportanlagen bauen oder die Einführung einer Jagdsteuer.


Dazu muss man laut WELT wissen, dass der Adel die Bauern im 18. und 19. Jahrhundert im Norden Schottlands von seinem Land vertrieben hat, weil Schafzucht profitabler als Verpachtung war. Sie mussten sich an den unfruchtbaren Küsten ansiedeln oder wanderten nach Amerika aus, viele verhungerten. Erst als Schottland 1999 sein eigenes Parlament bekam, war das Ende der "Feudal Tenure" besiegelt. Ein Feudalsystem, das in Schottland die Jahrhunderte überdauert hatte, während es auf dem europäischen Kontinent grauer Vorzeit angehörte. "Die Schotten waren daran gewöhnt, dass einzelne Familien schon immer das Land besitzen", sagt der Historiker James Hunter.


Gegner der Regierungspläne sagen unterdessen voraus, die SNP werde mit ihrer Radikalkur vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte landen.

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