Unbefriedigende Erlöse belasten Niedersachsens Schweinehalter. „Bei Erzeugerpreisen von 1,28 Euro je Kilogramm müssen im Durchschnitt unserer Betriebe die Schweinehalter Geld beilegen, wenn sie ihre Tiere zum Schlachter schicken“, fasst Hermann Wester als Vorsitzender des Veredelungsausschusses im Landvolk Niedersachsen die Rahmendaten zusammen.
„Auch bei Ferkelpreisen von 43 bis 50 Euro kann kein Sauenhalter Geld verdienen“, fügt er an. Große Hoffnungen knüpfen die Schweinehalter nun an die bevorstehende Grillsaison. Aus Verbrauchersicht gestaltet sich das Grillvergnügen mit Schweinefleisch sehr günstig. Obwohl der Einzelhandel sowie die Schlacht- und Verarbeitungsbranche die niedrigen Erzeugerpreise nach Angaben der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) in Bonn nicht vollständig an den Verbraucher weitergegeben wird, locken viele Supermärkte und Discounter mit dauerhaft preiswerten Angeboten.
Gut 38 Kilogramm Schweinefleisch verzehrte jeder Deutsche 2014, damit lag das Schweinefleisch trotz eines seit 1991 leicht rückläufigen Verzehrs unangefochten auf Platz 1.
Die niedrigen Erlöse treffen die Schweinehalter doppelt, weil sie in jüngster Vergangenheit zur Erhöhung des Tierwohls und für einen höheren Umweltschutz erhebliche Investitionen getätigt haben. „Diese Ausgaben mussten die Schweinehalter zumeist mit Krediten vorfinanzieren, daher treffen die völlig unzureichenden Erzeugerpreise sie nun besonders empfindlich“, schildert Wester und fügt bedauernd hinzu: „Im Moment haben wir mit dem Borstenvieh so recht kein Schwein!“