Der europäische Bauern- und Genossenschaftsverband (COPA/COGECA) hat die rasche Zusage von EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos gelobt, zur Abfederung des russischen Importstops Hilfen für die Obst- und Gemüsebauern bereitstellen zu wollen.
„Dies war unsere Forderung, um einen vollständigen Preisverfall im Sektor zu verhindern“, erklärte COPA/COGECA-Generalsekretär Pekka Pesonen. Die Preise für diese verderblichen Erzeugnisse seien in manchen Fällen um bis zu 90 % eingebrochen.
Aber auch die Preise anderer vom russischen Embargo betroffener Produkte gerieten unter enormen Druck. COPA und COGECA forderten über die Beihilfen für Marktrücknahmen hinaus eine Vorverlegung des Auszahlungsdatums für Direktzahlungen, zusätzliche und schnelle Kampagnen zur Absatzförderung sowie ein rasches Voranbringen von Freihandelsabkommen mit Drittstaaten zwecks Erschließung neuer Märkte. Die Folgen des russischen Importverbots würden die europäische Landwirtschaft deutlich länger als ein Jahr stark beeinträchtigen.
COPA und COGECA betonten, man sei dabei, eine erste Berechnung des Schadensausmaßes vorzubereiten. „Schätzungen zufolge liegen die Kosten weit über den im Krisenfonds der Gemeinsamen Agrarpolitik vorgesehenen 400 Mio Euro“, so Pesonen. Er rief dazu auf, auch andere Töpfe als den EU-Agrarhaushalt zur Finanzierung von Hilfsmaßnahmen heranzuziehen, einschließlich nationaler Mittel.
Hintergrund:
Importstopp: 125 Mio. Euro für betroffene EU-Landwirte (20.8.2014)