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Stimmung in der europäischen Landwirtschaft weiter verhalten

Landwirte in Deutschland beurteilen die aktuelle Geschäftslage weiterhin verhalten. Dies zeigen die Ergebnisse des aktuellen DLG-Trendmonitors Europe, den die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) zusammen mit der Kleffmann Group durchgeführt hat.

Lesezeit: 5 Minuten

Landwirte in Deutschland beurteilen die aktuelle Geschäftslage weiterhin verhalten. Dies zeigen die Ergebnisse des aktuellen DLG-Trendmonitors Europe, den die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) zusammen mit der Kleffmann Group durchgeführt hat.


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Zwar haben sich die Preise für Schlachtschweine deutlich erholt, jedoch kommen die Schweinehalter aus einer gut einjährigen Phase niedriger Preise, nach der die Stabilisierung der Betriebe im Fokus steht. Milchviehhalter befinden sich weiterhin in einer schwierigen Preissituation, in der die Sicherung der Liquidität oberstes Ziel ist. Marktfruchterzeuger müssen sich auf eine Niedrigpreisphase einstellen, da die global umfangreiche Getreideernte, insbesondere in der Schwarzmeerregion, zu Preisdruck führt.


Vor diesem Hintergrund beurteilen die Landwirte in Deutschland, Frankreich und Polen die aktuelle Geschäftslage weiterhin verhalten. Hingegen sind die Landwirte in Großbritannien zufriedener mit der Geschäftslage als noch im Frühjahr 2016. In Folge der Brexit-Entscheidung wertete das britische Pfund ab, so dass sich insbesondere die Exportsituation für Agrarprodukte verbessert hat und zu steigenden Erlösen führt.

 

Kurzfristig Effekte des Brexit stimmen Landwirte in Großbritannien positiv

Wie der DLG-Trendmonitor weiter zeigt, haben Landwirte in Deutschland und Polen weiterhin verhaltene Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Die Betriebsleiter sehen noch keine Trendwende an den Märkten, und auch die unterdurchschnittliche Getreideernte mit teils mäßigen Qualitäten führt zu verhaltenen Erwartungen.

 

Die Erwartungen der Landwirte in Frankreich haben sich deutlich verschlechtert. Die dort zu verzeichnende weit unterdurchschnittliche Ernte und schlechte Qualitäten sorgen für sinkende Einnahmen, insbesondere aus dem Getreideexport. Darüber hinaus ist die wirtschaftliche Lage der Milchvieh- und Schweinehalter weiterhin angespannt.

 

Deutlich positiver beurteilen die Landwirte in Großbritannien sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung. In der Folge des Brexit-Votums hat das britische Pfund abgewertet, Agrarexporte aus Großbritannien sind dadurch wettbewerbsfähiger auf den internationalen Märkten und sorgen für höhere Erlöse. Durch die Abwertung des Pfunds gegenüber dem Euro rechnen die Landwirte in Großbritannien zudem wechselkursbedingt mit höheren Direktzahlungen. Darüber hinaus sorgt die Senkung des Leitzinses durch die Bank of England zu günstigeren Finanzierungsbedingungen bei Investitionen.

 

Mittelfristig hoffen die Landwirte in Großbritannien auf weniger Regulierung und mehr Entscheidungsfreiheit. Zwar besteht Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Höhe nationaler Direktzahlungen und beim Zugang zum EU-Agrarmarkt für Agrarprodukte aus Großbritannien. Jedoch sehen insbesondere größere Betriebe sinkende Direktzahlungen gelassen, da mit weniger Regulierung größere wirtschaftliche Handlungsmöglichkeiten erwartet werden. Da sowohl die EU als auch Großbritannien Interesse am Agrarhandel haben, erwarten die Unternehmer Handelsvereinbarungen zwischen der EU und Großbritannien, die den wechselseitigen Marktzugang auch nach dem Brexit ermöglichen.

 

Rückläufige Investitionsbereitschaft in Deutschland, Frankreich und Polen

Landwirte in Deutschland, Frankreich und Polen wollen in den kommenden zwölf Monaten weniger investieren. Anders die Lage in Großbritannien: Die Investitionsbereitschaft legt um acht Prozentpunkte auf aktuell 32 Prozent zu. In Deutschland schränken gegenüber der Frühjahrsbefragung die Schweinehalter Investitionen (minus sieben Prozent), die Marktfruchterzeuger (minus sieben Prozent) und die Milchviehhalter (minus drei Prozent) ein.

 

Während Milchviehhalter in Großbritannien (plus zehn Prozent) mehr investieren wollen, schränken Milcherzeuger in Frankreich ihre Investitionen weiter ein (sieben Prozent). Fast stabil gegenüber der Frühjahrsbefragung ist die Investitionsbereitschaft der Milcherzeuger in Polen. Insgesamt bleibt die Investitionsbereitschaft der Milcherzeuger im Vergleich der letzten Jahre unterdurchschnittlich, denn die aktuelle Marktlage lässt kaum Spielräume für Investitionen zu. Zwar scheint die Talsohle bei den Milchauszahlungspreisen erreicht, bis jedoch kostendeckende Auszahlungspreise erreicht sind, müssen sich die Milchviehhalter auf weitere Monate mit einem niedrigen Preisniveau einstellen.

 

Unterschiedlich ist die Investitionsbereitschaft auch bei den Schweinehaltern: Während die Investitionsneigung in Großbritannien um plus19 Prozent auf nun 40 Prozent zugenommen hat, reduzieren Schweinehalter in Polen ihre Investitionsabsichten um zwei Prozent auf nun 37 Prozent. Schweinehalter in Deutschland reduzieren die Investitionen um minus drei Prozent auf 38 Prozent, und nur noch 15 Prozent der französischen Schweinehalter (minus zehn Prozent) wollen investieren. Nach dem Preistief 2015/2016 sind zuletzt die Schweinepreise deutlich gestiegen. Dennoch stehen gegenwärtig die Sicherung der Liquidität und der Aufbau von Liquiditätsreserven im Fokus der Betriebsleiter. Darüber hinaus besteht große Unsicherheit durch die laufende kontroverse Diskussion um die Weiterentwicklung von Standards beim Tierwohl und die noch nicht beendete Diskussion der Düngeverordnung.  Die verbesserte Preissituation für die Landwirte in Großbritannien und die günstigeren Finanzierungsmöglichkeiten von Investitionen führen zu einer steigenden Investitionsbereitschaft in Großbritannien.

 

Marktfruchterzeuger reduzieren ihre Investitionen

Die Marktfruchterzeuger reduzieren in allen Ländern ihre Investitionen. Wie der DLG-Trendmonitor zeigt, sinkt die Investitionsbereitschaft in Deutschland um sieben Prozent auf 30 Prozent, in Großbritannien um drei Prozent auf 28 Prozent, in Frankreich um sechs Prozent auf acht Prozent und in Polen um drei Prozent auf 36 Prozent. Nach den komfortablen Preisniveaus der letzten Jahre für Getreide und Ölsaaten sind die Preise für Weizen seit Ende des Jahres 2011 erstmals dauerhaft unter die Preismarke von 180 €/t gesunken. In dieser Preissituation bereiten sich auch die Marktfruchterzeuger auf die Sicherung der betrieblichen Liquidität vor. Zudem haben die Marktfruchterzeuger in den letzten Jahren teils umfangreiche Investitionen vorgenommen und die Maschinenausstattung erneuert, so dass der Investitionsbedarf aktuell eher gering einzuschätzen ist.

 

Insgesamt wurden im Rahmen des DLG-Trendmonitors Europe 750 deutsche, 750 französische, 500 polnische und 350 britische Landwirte befragt.

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