Nach aktuellen Meldungen eines Sprechers des Schweinezüchters Adrianus Straathofs wird die Schweinezucht in Gladau nun doch, wie im Tierhaltungs- und Betreuungsverbot vom Anfang Januar 2015 vom Landkreis Jerichower Land verfügt, geschlossen. Bis zum 31.08.2015 soll die letzten Tiere raus sein.
Für Dorothea Frederking, agrarpolitische Sprecherin der Grünen in Sachsen-Anhalt, sind diese Entwicklungen eine gute Botschaft: „Straathof gibt auf. Das Ende der Schweinezuchtanlage in Gladau mit rund 70.000 Tieren ist nun besiegelt. Eine Schließung in dieser Dimension hat es noch nie gegeben. Sie wird deutschlandweit ein Erdbeben auslösen und ist ein Umkehrpunkt in der Tierhaltung."
Die Politikerin spricht von einem "Befreiungsschlag für Mensch und Tier", der nun Realität werde. Die Sauen würden nicht mehr besamt, die Schweine bekämen eine medizinische Versorgung und würden nun schrittweise ausgestallt.
„Ich bin erleichtert, dass nun Recht und Gesetz auch praktisch umgesetzt werden. Straathof gibt die Entscheidungshoheit über die Tiere auf. Das ist eine Warnung an andere Betriebe und gleichzeitig ein Aufbruch zu grundsätzlich anderen Haltungsbedingungen", so Frederking. Erstmalig werde mit Hilfe des Tierschutzgesetzes eine derart große Tierhaltungsanlage geschlossen. Straathof habe mehrfach die Möglichkeit gehabt, die katastrophalen Bedingungen in seinen Ställen zu verbessern.
Hintergrund:
Tierhaltungsverbot gegen Straathof ausgeweitet (19.1.2015)