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Streitpunkt: Hochwasserschutz nur miteinander!

Der Wetterdienst sieht die Ursache der heftigen Gewitter, Hagelschauer und sogar Tornados der vergangenen Wochen in der Großwetterlage „Tief Mitteleuropa“. Diese hat schon 2002 und 2013 die Hochwasserkatastrophen in Süddeutschland und an der Elbe ausgelöst. Ein Kommentar von Otto Schaaf von der Wasserwirtschaft.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Otto Schaaf, Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA):


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Der Deutsche Wetterdienst sieht die Ursache der heftigen Gewitter, Hagelschauer und sogar Tornados der vergangenen Wochen in der Großwetterlage „Tief Mitteleuropa“. Diese hat schon 2002 und 2013 die Hochwasserkatastrophen in Süddeutschland und an der Elbe ausgelöst.


Die Schlamm- und Wasserfluten haben enorme Sach- und Personenschäden verursacht. Elf Menschen sind ums Leben gekommen. Welche Region es dabei konkret traf, war absoluter Zufall. Der technische Hochwasserschutz entlang der Flüsse ist auf die statistische Wahrscheinlichkeit eines „Einmal-in-einhundert-Jahren“-Ereignisses ausgelegt. Da wird sehr schnell deutlich:


  • Lokale Sturzfluten, die unabhängig von Flusslagen auftreten, machen jeden technischen Hochwasserschutz wirkungslos.
  • Kanalisationen können für solche Ereignisse nicht ausgelegt werden.
  • Es helfen auch keine noch so natürlich belassenen begrünten Oberflächen.
Gegen sintflutartigen Regen gibt es keinen 100 %igen Schutz. Dennoch müssen wir uns im Zuge des Klimawandels auf mehr Wetterextreme einstellen. Begradigte Flüsse, immer mehr hochversiegelte städtische Siedlungen, eine nahezu industrielle Landwirtschaft und der Wunsch nach regenerativer Energieversorgung über Pflanzen (Biogas) haben in Summe negative Auswirkungen auf die Ökosysteme und damit auf den Wasserkreislauf.


Es ist aber nicht zielführend, dafür nur „einen Schuldigen“ zu benennen - zum Beispiel die Landwirtschaft. Dafür sind die Systeme zu komplex. Eine nachhaltige Lösung können wir nur gemeinsam finden. Das meine ich nicht nur branchenübergreifend, sondern auch über politische Grenzen hinweg:

  • Ein guter Weg ist es, mehr Rückhalteflächen zu schaffen, die den Flüssen ihren Raum zurückgeben.
  • In den Städten brauchen wir zudem mehr Flächen, wo sich Wasser schadlos ausbreiten kann.
  • Misch- statt Monokulturen in der Landwirtschaft würden helfen, die Versickerungs- und Aufnahmefähigkeit der Böden zu verbessern.
  • Überhaupt sollten forst- und landwirtschaftliche Maßnahmen zum Wasserrückhalt in der Fläche und ebenso zum Schutz gegen Erosion stärker berücksichtigt werden.
Wer als Grundstückseigentümer, Betrieb oder Kommune wissen will, wie gefährdet er ist, kann mit dem Hochwasserpass des „HochwasserKompetenzCentrums Köln“ oder über das Hochwasseraudit der DWA seine individuelle Gefährdung prüfen.


top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"


Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.



Zum Streitpunkt aus der top agrar 7/2016:

Tschimpke fordert Neustart für die Agrarförderung (23.6.2016)

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