Forscher der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) untersuchen derzeit im Rahmen eines großen Verbundprojekts gemeinsam mit Wissenschaftlern anderer Forschungseinrichtungen, ob sich die Haltung von Zweinutzungshühnern als neues Konzept für die Geflügelhaltung eignet.
Dafür vergleichen sie auf dem Lehr- und Forschungsgut der TiHo in Ruthe bei Sarstedt ein Zweinutzungshuhn, das sowohl für die Ei- als auch für die Fleischerzeugung genutzt werden kann, mit einer anderen Hühnerlinie.
Nach Angaben der Hochschule legen Hennen einer Zweinutzungsrasse bei einem vertretbaren Futteraufwand noch viele Eier, während gleichzeitig die Hähne als „Hähnchen“ vermarktet werden können, so dass sie nicht als Eintagsküken getötet werden müssen. Im Verlauf des Projekts würden verschiedene Gesundheitsaspekte bei den Tieren, eine attraktivere Stallstrukturierung, der Einfluss von Beschäftigungsmaterial auf das Tierverhalten und auch die Akzeptanz beim Verbraucher geprüft.
Zusätzlich zum Verzicht auf das Töten der männlichen Küken würden beim Zweinutzungshuhn die Schnäbel der Hennen nicht mehr gekürzt, weil die Wissenschaftler davon ausgingen, dass sich die Tiere gegenseitig weniger bepickten und Verletzungen zufügten.
Ein Teil des Vorhabens ist der Hochschule zufolge ein Markttest in ihren Mensen. Dazu würden im Januar und Februar bei einer Sonderaktion abwechselnd die Zweinutzungshähnchen und Hähnchen einer Vergleichslinie als halbe Brathähnchen verkauft. Diese Aktion werde wissenschaftlich mit einer Gästebefragung begleitet.