Verärgert über die neue Broschüre des bayerischen Umweltministeriums mit dem Titel "Das große Energie- und CO2- Sparbuch" zeigen sich derzeit alle Tierhalter. Schuld an der CO2-Misere seien laut der Broschüre die riesigen Tiermassen und die dadurch anfallende Gülle, sowie die Tierseuchen.
Werner Reihl, Vorsitzender des BBV-Fachausschusses für tierische Veredelung, hat in einem Brief an Staatsminister Markus Söder seinem Ärger Luft gemacht: Ihm sei "fast die Galle übergelaufen", da beim Fleisch nach üblicher Vorurteilsmanier kräftig zugeschlagen worden sei. "Als Bauer und Tierhalter fühle ich mich zusammen mit meinen Berufskollegen regelrecht als Klima- und Umweltsünder abgekanzelt", so Reihl. Zwar würde bei der Fleischproduktion Kohlendioxid unvermeidlich anfallen, doch wo werden in Bayern konkret die Böden damit überschwemmt, fragt Reihl. Er fordert eine faire Darstellung der Rolle des Essens und vor allem des Fleisches im Hinblick auf das CO2-Einsparpotential: "Es müsste mit Blick auf uns Bauern deutlich gemacht werden, dass die Land- und Forstwirtschaft die einzige Branche ist, die mehr Kohlendioxid bindet als bildet." Zwar könne die Landwirtschaft noch stärker als bisher zum besseren Schutz des Klimas beitragen, doch hat sie auf diesem Gebiet schon weit mehr geleistet als die übrige Wirtschaft.