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Tierschutzbund: Initiative Tierwohl ist durchsichtig!

Ein Kommentar von Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes: Zuerst das Gute: Mit dem Bekenntnis der Agrarbranche für mehr Tierwohl ist auch das Zugeständnis verbunden, dass Handlungsbedarf besteht. Es ist richtig, mehr Tierschutz in die Ställe zu bringen.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes:


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Zuerst das Gute: Mit dem Bekenntnis der Agrarbranche für mehr Tierwohl ist auch das Zugeständnis verbunden, dass Handlungsbedarf besteht. Es ist richtig, mehr Tierschutz in die Ställe zu bringen. Und es ist richtig, die Landwirte, die mitmachen, dafür auch zu belohnen. Aber nicht so wie es die Verantwortlichen mit der Initiative Tierwohl vorhaben.


Mit dem Basispaket bewegt sich kaum etwas zum Guten für die Tiere im Stall. Die Bonitierungen – auch die der Wahlkriterien – scheinen wenig ganzheitlich überlegt zu sein. Fraglich ist auch, ob die Finanzierung gesichert ist. Wie viel Geld will der Handel auf den Tisch legen? Es war mal von 2 Mrd. € die Rede. Jetzt scheint man schon froh zu sein, wenn es wenigstens 100 Mio. € werden.


Was wir wissen ist, dass der Handel eine Erhöhung der Fleischpreise vermeiden möchte. Wie aber soll dann mehr Tierwohl bezahlt werden? Gibt es am Ende doch wieder nur Preisdruck? Dann bleiben Landwirte und Tiere einmal mehr auf der Strecke. In dieser Branche handelt doch niemand selbstlos! Das sollte auch der Deutsche Bauernverband wissen.


Die Bereitschaft des Handels und der Branche sich zu bewegen, ist der durchsichtige Versuch, den Gesetzgeber zu besänftigen. Das belegt die Hektik, mit der hier diskutiert wurde, nur damit noch vor der Wahl Vollzug verkündet werden konnte.


Für die Tiere ändert sich kaum etwas und mehr Transparenz gibt es auch nicht. Der Handel hat off enbar gar kein Interesse an einem bewussten und mündigen Verbraucher. Es geht ihm nur um Masse nicht um Klasse. REWE übt das bereits u. a. bei Hähnchen mit seinem Siegel „Pro Planet“. Diesem Irrweg wollen nun off enbar alle hinterherlaufen. Wer auf transparente, nachvollziehbare Kennzeichnung für den Verbraucher verzichtet, der wird sich auch nie gegen Billigimporte schützen können. Und nebenbei bemerkt: Überall steht das QS-Siegel drauf, aber keiner versteht mehr, wofür das Zeichen überhaupt steht!


Die Initiative Tierwohl bringt wenig für die Tiere, nichts für den Verbraucher, aber viel politische Taktik. In der Schule würde es heißen: Thema verfehlt, nachsitzen. Es muss um nachhaltige Tierschutzlösungen gehen, dann kann man uns als Partner gewinnen. Deshalb fordert der Deutsche Tierschutzbund auch weiterhin höhere gesetzliche Standards. Das wäre eine wirklich faire Branchenlösung, da müssten nämlich alle mitmachen.


top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"


Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.


Zum Streitpunkt des letzten Monats:

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