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Tierschutzbund hält Initiative Tierwohl für Ablenkungsmanöver

Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmittelhandel haben sich bekanntlich am Donnerstag auf die Tierwohl-Initiative verständigt, die jetzt noch das Bundeskartellamt genehmigen muss, bevor es an die Ausarbeitung der Details geht. Kritik kommt nun vom Tierschutzbund, Lob dagegen von der Lebensmittelwirtschaft.

Lesezeit: 3 Minuten

Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmittelhandel haben sich bekanntlich am Donnerstag auf die Tierwohl-Initiative verständigt, die jetzt noch das Bundeskartellamt genehmigen muss, bevor es an die Ausarbeitung der Details geht.

 

Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, befürchtet aber, dass die Branchenlösung bei den Verbrauchern nur die Verwirrung fördert und ein durchsichtiger Versuch zu sein scheint, den Gesetzgeber und unabhängige Tierschutzlabels abzuwehren. Der Verband bleibt dabei, dass es Probleme in der Tierhaltung gibt und sich die Haltung an die Tiere anpassen muss.

 

„Es war und ist auch immer der Ansatz des Deutschen Tierschutzbundes, dass der Landwirt auch in die Lage versetzt werden muss, zu investieren und er nicht derjenige ist, der die ganze Rechnung alleine zahlen muss“, so Schröder. „Wir müssen aber erkennen, dass das bisher geplante, bekannte Basispaket aus Tierschutzsicht unzureichend ist.“ Seiner Ansicht nach ist es der ungenügende Versuch, dem Gesetzgeber zu signalisieren „schärfere Gesetze braucht es nicht, wir schaffen das selber“. Zudem werde es in keiner Weise zu einer höheren Transparenz für den Verbraucher führen.

 

Nach bekannten Informationen will der Handel eine Erhöhung der Fleischpreise aufgrund der Anforderungen vermeiden. Daher stellt sich laut Schröder die Frage, wie die offenbar geplanten Bonitierungen für den Landwirt finanziert werden sollen und wie viel Geld die Branche für die angeblichen Bonitierungen als Anreiz für die Landwirte zur Verfügung stellt. „Muss demnächst jeder, besonders der Vegetarier aufpassen, wo er sein Waschmittel kauft, weil die Gefahr besteht, dass Fleisch „quersubventioniert“ wird? Neben Tierschutzfragen stellen sich damit auch viele weitere Fragen aus Verbrauchersicht“, so der Tierschützer.

 

Der Deutsche Tierschutzbund hatte in einer Kriterienarbeitsgruppe für die Haltung von Schweinen in der Tierwohl-Initiative mitgewirkt, diese Mitarbeit aber dann aufgrund von inhaltlichen Bedenken vorerst beendet.


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Handel lobt wichtigen Vorstoß


Für Stephan Becker-Sonnenschein, Geschäftsführer des Dachvereins der Lebensmittelwirtschaft, ist die Initiative dagegen ein „innovativer und erfolgsversprechender Weg zum Wohl der Tiere und damit zum Wohl der Verbraucher".

 

Das gemeinsame Projekt der Lebensmittelbranche wird 2014 in der Geflügel- und Schweineproduktion starten und soll der Weiterentwicklung des Tierschutzes in der Nutztierhaltung dienen. Es werden durch die Errichtung eines Fonds gezielt Anreize für das Tierwohl gesetzt, erklärt Becken-Sonnenschein. „So erhalten Schweine - und Geflügelzüchter in Zukunft einen finanziellen Ausgleich, wenn sie Maßnahmen für das Tierwohl ergreifen, die über die gesetzlichen Vorgaben hinaus reichen.“

 

 "Die Lebensmittelbranche zeigt mit dieser Initiative ihr hohes Bewusstsein für die öffentlichen Debatten über Tierwohl und Fleischkonsum. Sie setzt damit ein wichtiges Zeichen in der Diskussion über den Umgang mit unseren Nutztieren. Ich wünsche mir, dass sich möglichst viele Unternehmen dieser Initiative anschließen", so der Geschäftsführer. (ad)


Hintergrund und Antwort der ISN auf die Kritik Schröders:

ISN unterstützt Initiative Tierwohl (6.9.2013)

Initiative Tierwohl beschlossen (5.9.2013)

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