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Tierschutzverbände vermissen konstruktive Diskussion mit den Bauern

In der gegenwärtigen Debatte um Tierhaltung in der Landwirtschaft und zunehmende Exportorientierung findet bislang kaum eine ernsthafte Diskussion zwischen Bauernverbänden und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) statt.

Lesezeit: 3 Minuten

In der gegenwärtigen Debatte um Tierhaltung in der Landwirtschaft und zunehmende Exportorientierung findet bislang kaum eine ernsthafte Diskussion zwischen Bauernverbänden und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) statt. Auf beiden Seiten besteht die Tendenz, der jeweils anderen Partei Legitimität und lautere Motive abzusprechen, kritisieren die Tierschutzverbände ProVieh und Welttierschutzgesellschaft sowie Germanwatch in einer gemeinsamen Reaktion auf die top agrar-Meldung "DieNichtregierungs-Organisationen sind immer die Guten“ .


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Laut den Vereinen gibt es nicht „die NGOs“ als homogene Gruppe, ebenso wenig wie es „die Landwirtschaft“ als geschlossene Gruppe von Landwirten gibt. Grundsätzlich würden sich NGOs hinsichtlich ihrer Handlungsmotive von der Landwirtschaft, den Lebensmittel- und den Handelsverbänden unterscheiden.


Dazu die drei Organisationen: „NGOs wollen und dürfen keinen Profit erwirtschaften, sondern nehmen gesellschaftliche Anliegen und Interessen ernst und artikulieren sie gegenüber Politik und Wirtschaft. Als Mahner weisen sie auf Missstände und Verfehlungen hin, die sonst nur schwer Berücksichtigung fänden, und zu deren Abhilfe fordern sie mehr Transparenz für Verbraucher, mehr Tierwohl, mehr Umweltschutz und mehr Berücksichtigung von Interessen der Menschen in armen Ländern.“


Wer glaube, dass die Arbeit von NGOs nicht hinterfragt wird oder unwidersprochen bleibt, der irrt, so Bettina Praetorius (Welttierschutzgesellschaft), Prof. Dr. Sievert Lorenzen (PROVIEH) und Tobias Reichert (Germanwatch) gegenüber top agrar weiter. Keine NGO kann ihrer Meinung nach eigenmächtig Politikinhalte durchsetzen. „Aus unserer Sicht erscheint der Einfluss von Agrar- und Ernährungsindustrie sowie Landwirtschaftsverbänden auf die Politik oft weitaus größer als unser eigener. Anstatt den fraglos bestehenden Einfluss der NGOs zu kritisieren, sollten die Bauernverbände eine kritische Reflexion darüber anstellen, wo ihr Imageproblem herkommt“, heißt es weiter.

 

Die Vereine fragen, ob es vielleicht an den Medienberichten über Missstände oder am Wunsch der Verbraucher nach mehr Tierwohl liegt. Für die NGOs jedenfalls seien die Wünsche der Gesellschaft von ethischer, ökologischer und ökonomischer Verantwortung getragen und lieferten daher das entscheidende Motiv für die eigene Arbeit.

 

„Nach unserer Überzeugung können sowohl die großen Bauernverbände als auch die NGOs von einem konstruktiven Austausch profitieren, und wir sind uns sicher, dass die Tierhalter aus Verbesserungen von Tier- und Umweltschutz sogar wirtschaftlichen und Image-Nutzen ziehen können, und das nachhaltiger als durch pauschale Seitenhiebe gegen Medien und NGOs, wie sie zum Beispiel in der Broschüre „Bauern unter Beobachtung“ ausgeteilt wurden. Wir setzen uns gern sachlich und lösungsorientiert mit allen interessierten Akteuren an einen Tisch“, erklären die drei NGO-Vertreter.


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