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Tierwohl ist ein rasant wachsendes Forschungsfeld

Ganz im Zeichen der „Forschung für mehr Tierwohl“ stand am Dienstag ein Symposium, zu dem das Bundesagrarministerium und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) nach Bonn eingeladen hatten.

Lesezeit: 3 Minuten

Ganz im Zeichen der „Forschung für mehr Tierwohl“ stand am Dienstag ein Symposium, zu dem das Bundesagrarministerium und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) nach Bonn eingeladen hatten. Fachleute aus Wissenschaft, Politik sowie zahlreiche Verbände- und Wirtschaftsvertreter diskutierten aktuelle Forschungsaktivitäten und innovative Projekte für mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung.


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„Damit tiergerechte Lösungen funktionieren, müssen sie praxistauglich, ökonomisch tragfähig und gesellschaftlich akzeptiert sein. Was bringt es dem Schwein, wenn der Schwanz nicht kupiert, er aber von einem anderen Tier angebissen wird? Nicht nur in dieser Frage ist die Forschung gefordert, praktikable Wege des Übergangs aufzuzeigen“, sagte Agrarminister Christian Schmidt zur Eröffnung der Veranstaltung.


Weder den Erzeugern, noch den Verbrauchern und erst recht nicht den Tieren wäre geholfen, wenn Fleisch mit niedrigen Tierschutzstandards aus dem Ausland die heimische Produktion verdrängen würde. Bei der Beantwortung offener Fragen sei die Politik auf solide wissenschaftliche Erkenntnisse angewiesen.

 

Der Ausbau der Forschungsförderung ist ein wichtiger Teil der Mitte September gestarteten Initiative „Eine Frage der Haltung – neue Wege für mehr Tierwohl“. So sieht der Haushalt des BMEL für das Jahr 2015 Mittel im Bereich des Tierschutzes von über 33 Mio. Euro vor. Seit 2010 hat das BMEL allein über Projektmittel rund 142 Mio. Euro für die Forschung im Bereich der Tierhaltung und des Tierschutzes bereitgestellt. Der bestehende Forschungsbedarf wird fortlaufend geprüft und angepasst.


Auf großes Interesse stieß unter anderem eine Förderrichtlinie im BMEL-Innovationsprogramm für verbesserte Haltungsbedingungen insbesondere bei Rindern, Schweinen und Geflügel. Nach deren Ausschreibung im Oktober 2012 wurden fast 100 Projektvorschläge mit 425 Beteiligten und einem Förderbedarf von über 96 Mio. Euro eingereicht. 33 Skizzen mit einer Fördersumme von insgesamt rund 30 Mio. Euro wurden als förderwürdig bewertet und nunmehr umgesetzt.

 

Nach Ansicht von BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden sollten innovative Forschungsprojekte auch dazu beitragen, dass die Nutztierhaltung in der Gesellschaft wieder eine größere Akzeptanz erfährt. Und Schmidt ergänzte: "Das Tierwohl ist in Deutschland und darüber hinaus ein rasant wachsendes Forschungsfeld. Entscheidend ist jetzt, dass wir die wissenschaftlichen Ergebnisse in der Praxis umsetzen.“

 

Konkrete Projektbeispiele des Bundes

  • Jedes Jahr werden rund 45 Mio. männliche Küken getötet. Eine frühe Geschlechtsbestimmung im Ei könnte Abhilfe schaffen. Der Bund fördert unter anderem ein Verbundprojekt mit dem Ziel einer sogenannten „in ovo – Geschlechtsbestimmung“. Die Zwischenergebnisse sind bereits jetzt vielversprechend. Die Forschung ist hier auf gutem Wege, ein solches Verfahren auch für die breite Praxis zu entwickeln.
  • Ein anderer Forschungsschwerpunkt dient dem Ziel, konkrete Schritte für den Ausstieg aus nichtkurativen Eingriffen aufzuzeigen. Über Modell und Demonstrationsvorhaben fördert das BMEL deshalb die intensive Beratung unter anderem von Schweinehaltern. Ziel ist es, das Risiko des Schwanzbeißens durch eine Optimierung der Haltungsbedingungen zu reduzieren.
  • Ein weiteres, vom Bund gefördertes Projekt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat zum Ziel, durch gezielte Managementmaßnahmen und Herdenführung das Federpicken und den Kannibalismus bei Legehennen zu minimieren. Diese Erkenntnisse sind wichtig, um schon bald die Praxis des Schnabelkürzens zu beenden. Lösungsansätze des Modellprojekts werden in Form eines Leitfadens für die Praxis veröffentlicht.
  • Ein ähnliches Ziel verfolgt ein an der Universität Kassel durchgeführtes Zuchtprogramm für hornlose Milch- sowie Zweinutzungsrinder. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass Rindern künftig keine Hörner mehr kupiert werden müssen. 
 

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