Die Todeszone in der Ostsee, also die Areale mit extremem Sauerstoffmangel, haben sich einer Studie zufolge mehr als verzehntfacht. Waren um das Jahr 1900 nur 5000 Quadratkilometern für Fische unbewohnbar, seien es heute 60.000 Quadratkilometer.
Verantwortlich dafür sind laut Wissenschaftlern der Universität Aarhus vor allem die enormen Nährstoffmengen etwa aus der Landwirtschaft, die mit Flüssen in die Ostsee gespült werden. Sie lassen Cyanobakterien sprießen, die sich stark vermehren und Sauerstoff verbrauchen. Die Forscher bezeichnen die Ostsee daher laut einem Spiegelbericht als die weltweit größte Sauerstoffmangelzone menschlichen Ursprungs. Um diese Entwicklung umzukehren, müssten die auf Felder ausgebrachten Düngemittel verringert werden, heißt es.
Ein weiterer Grund ist nach Ansicht der Fachleute die Erwärmung des Wassers. So habe die Wassertemperatur um etwa zwei Grad Celsius zugenommen. Je wärmer das Wasser, desto weniger Sauerstoff kann sich darin lösen. Fische und andere Meeresbewohner hätten dadurch einen kleineren Lebensraum, was etwa die Fangmengen schrumpfen lässt.