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Tönnies-Schweineproduktion in Russland: AbL sieht Taktik der Konzerne entlarvt

Die von der Schlachtbranche gewünschte Überschussproduktion an Schweinefleisch für einige Drittlandsmärkte wie Russland und China ist nach Ansicht der AbL gescheitert, weil die Konzerne dort eigene Produktionen aufbauen. Dies sei durch die ruinös niedrigen Schweinepreise bei uns vorfinanziert worden, so die Kritik.

Lesezeit: 2 Minuten

Die von der Schlachtbranche gewünschte Überschussproduktion an Schweinefleisch für einige Drittlandsmärkte wie Russland und China ist nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) gescheitert. Vielmehr strebten die Länder eine Selbstversorgung an, weshalb internationale Konzerne direkt in den Zielländern Mast- und Schlachtstrukturen aufbauten.

 

Hintergrund ist die Ankündigung von Tönnies und KTG, in Russland eigene Mastställe für zunächst 1 Mio. Schweine jährlich aufbauen zu wollen. Ein eigener Schlachthof, ein Mischfutterwerk sowie tausende Hektar Fläche sollen die Schweineproduktion dort unabhängig von Importen machen.

 

Laut dem niedersächsischen AbL-Vorsitzenden Ottmar Ilchmann ist der Aufbau der „Agrarfabriken“ in Russland seit Jahren durch die ruinös niedrigen Schweinepreise in Deutschland sowie durch Flächen- und Biogas-Subventionen für agrarindustrielle Großbetriebe wie die KTG Agrar AG „vorfinanziert“ worden. „Während Politik und Bauernverband den hiesigen Schweinemästern noch das Märchen einer Perspektive durch Fleischexporte nach Russland erzählten, bereiteten Tönnies und KTG längst den Ersatz dieser Exporte durch eine Produktion direkt in Russland vor“, kritisiert Ilchmann.

 

Er wirft den Unternehmen vor, zu  deutschen Kosten Überschüsse zu produzieren und diese dann zu den Billigpreisen der brasilianischen Konkurrenz auf dem Weltmarkt zu verkaufen. Dies sei mitverantwortllich für die seit Jahren nicht mehr kostendeckenden Schweinepreise. 



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Die Konkurrenz der großen Agrarbetriebe, die nicht nur in Russland sondern auch hierzulande aufgebaut würden, droht nach AbL-Einschätzung binnen weniger Jahre die gesamte mittelständische Tierhaltung zu verdrängen. Umso mehr sei jetzt dringend eine Strategie angesagt, die nicht mehr auf agrarindustrielle Überschussproduktion für den sogenannten „Weltmarkt“ setze, sondern stattdessen klar auf „Klasse statt Masse“ für den heimischen Markt und einen entsprechenden Außenschutz, so Ilchmann. (ad)


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