In den USA beraten die Abgeordneten aktuell über die neue Farm Bill, das Agrargesetz der Vereinigten Staaten. Und da Washington bekanntlich die Hochburg der Lobbyisten ist, geben sich die Interessenvertreter gerade die Klinke in die Hand. Wie der Informationsdienst Gentechnik berichtet, soll es der Agrarkonzern Monsanto dank freundlich gesinnter Abgeordneter bereits geschafft haben, eigene Formulierungen in dem Gesetzentwurf zu platzieren.
U. a. soll die Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen beschleunigt werden. Gibt es keine Einigung, könnte eine neue GVO-Pflanze damit automatisch nach 18 Monaten zugelassen werden. Ebenso würden spätere Umweltschäden nicht mehr berücksichtigt, Risikobewertungen hätten weniger Einfluß.
Zwar ist das Landwirtschaftsministerium in Washington grundsätzlich gentechnikfreundlich eingestellt und hat bislang alles durchgewunken. Doch in der Öffentlichkeit regt sich Widerstand gegen die Konzerne, die die Farmer an ihr Saatgut und ihre Pflanzenschutzmittel binden, so der Informationsdienst weiter. Kritiker, darunter auch die Lebensmittelindustrie, würden bereits von einem „Freifahrtschein“ für die Industrie sprechen. Die Prüfung gentechnisch veränderter Organismen durch das Ministerium würde zu einer „Farce“ verkommen. (ad)
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Im US-Agrarhaushalt sind Kürzungen zu erwarten [17.07.2012]