Genau 2.463 Milcherzeuger gibt es derzeit in Rheinland-Pfalz; gut 3.000 waren es noch vor fünf Jahren. Das stellte Kammerpräsident Norbert Schindler zuletzt bei der Tagung der Milchwirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaft (MILAG) in Trier fest. Pro Jahr hätten somit rund 109 Betriebe die Milcherzeugung eingestellt. Der Strukturwandel mit der Tendenz zu größeren und hochleistungsfähigen Unternehmenseinheiten wird sich nach Einschätzung der Kammer auch in den kommenden Jahren mit unveränderter Intensität weiter vollziehen. Die Marktentwicklung der letzten 12 Monate bezeichnete Schindler als außerordentliche Belastungsprobe für die Betriebe, deren Verluste durch den Rückgang der Erzeugerpreise er mit rd. 90 Mio. Euro und im Schnitt pro Betrieb 36.500 Euro beziffert. Mit einem Blick auf die Verteilung der gesamten rheinland-pfälzischen Milchquotenmenge von knapp 800 Mio. kg machte er den Verlauf der Strukturentwicklung deutlich. Im Durchschnitt entfalle nach Zahlenangaben des Landwirtschaftsministeriums auf jeden Milchbetrieb eine Quote von rund 324.000 kg. 1.400 Betriebe (57 %) verfügten über eine unterdurchschnittliche Quotenausstattung von weniger als 300.000 kg. Die Betriebe, die in den letzten Jahren die Milcherzeugung einstellten, lagen alle deutlich unter der sogenannten "Wachstumsschwelle" von 500.000 kg Quote. Die Anzahl der größeren Betriebe mit mehr als 400.000 kg stieg von 649 (2004) auf heute 765. Am stärksten wuchs die Anzahl der Betriebe über 700.000 kg Quote von 142 auf 216 (+ 52 %). Die 216 größten Betriebe in Rheinland-Pfalz besitzen im Durchschnitt 974.460 kg Quote. Sie machen inzwischen schon fast 9 % an der Gesamtzahl der Milchviehbetriebe aus und beliefern schon 26,4 % der rheinland-pfälzischen Gesamtquote. Hieran sei zu erkennen, in welche Richtung der Strukturwandel weiter geht, so Schindler.