Mit einer „überdurchschnittlich guten“ Kohlernte rechnet Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Dr. Robert Habeck in diesem Jahr.
„Ein warmes Frühjahr, ausreichend Regen und danach viel Sonne - die zu erwartende gute Ernte dieses Jahr ist ein gutes Ergebnis für die Kohlanbauer“, betonte der Grünen-Politiker bei der Eröffnung der 28. Dithmarscher Kohltage in Neuenkirchen, wo der traditionelle Kohlanschnitt erfolgte.
Allerdings gebe es auch Preisunsicherheiten, insbesondere aufgrund des von Russland unter anderem für Obst und Gemüse verhängten Importstopps. Mit der Einlagerung der Ernte ließe sich aber möglicherweise Zeit gewinnen, bis sich hoffentlich bessere Absatzmöglichkeiten ergäben, erklärte der Minister.
Seinen Worten zufolge haben es die Dithmarscher „mit Klugheit und viel Überlegung“ geschafft, aus einem Gemüse eine Marke zu machen, die EU-weit anerkannt sei. Mit der Verleihung des EU-Herkunftsschutzes würdige die EU nicht nur die regionale Spezialität selbst, sondern auch die lange Tradition des Kohlanbaus.
Laut dem Kieler Agrarressort ist Dithmarschen Europas größtes geschlossenes Kohlanbaugebiet. Jährlich würden dort etwa 80 Millionen Kohlköpfe geerntet. Nach Ministeriumsangaben wurden 2013 rund 190 000 t Weißkohl in Schleswig-Holstein geerntet; davon entfallen 183 000 t auf den Kreis Dithmarschen. Bei Rotkohl belief sich die landesweite Erntemenge auf 21 092 t. Insgesamt bauten in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr 327 Betriebe Kohlgemüse an. Die Freiland-Gemüseanbaufläche beträgt etwa 5 500 ha; davon liegen rund 4 200 ha in der Anbauregion Dithmarschen.