In Italien gibt es einen neuen, chaotischen Fall von Korruption. Diesmal betrifft es den mit geschütztem EU-Kennzeichen versehenem Parmigiano Reggian.
Die Führungsspitze des zuständigen Käse-Konsortiums muss sich mit schweren Vorwürfen befassen. Nach Unregelmäßigkeiten bei der Auftragsvergabe durch das Landwirtschaftsministerium, Verhaftungen und verschwundenen Ministeriumsdokumenten wurde Konsortiumsdirektor Riccardo Deserti vergangene Woche unter Hausarrest gestellt und von seinem Amt enthoben.
Ende Dezember waren elf Personen, darunter auch Deserti, wegen Korruptionsverdacht verhaftet worden. Medienberichten zufolge waren Ungereimtheiten bei nationalen und EU-Initiativen in Schulen aufgetaucht. Anfang Januar wurde Deserti freigelassen und erwirkte einen Besuch beim Landwirtschaftsministerium. Danach bemerkte man das Fehlen von Dokumenten. Über die Art der Dokumente macht das Ministerium keine Angaben.
Unklar bleibt außerdem, ob die Papiere vielleicht schon vorher von einer anderen Person gestohlen wurden. Laut Medienberichten soll trotz der schweren Vorwürfe kein weiteres Verfahren aufgerollt, sondern der neue Aspekt in der allgemeinen Untersuchung berücksichtigt werden.
Die Fälle häufen sich:
1,3 Mio. Liter Biowein aus Italien mit Wasser gepanscht (7.2.2014)
Gut 50 000 Eier in Italien beschlagnahmt (4.2.2014)
Italiens Landwirtschaftsministerin zurückgetreten (30.1.2014)