Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Pferd als Rind und Fleisch aus Ungarn als Schweizer Ware deklariert

Der Bündner Fleischhändler Carna Grischa soll große Mengen Fleisch falsch deklariert haben. Das Unternehmen soll unter anderem Hähnchen aus Ungarn als schweizerisches Fleisch und Pferd als Rind verkauft haben. Außerdem soll Carna Grischa Ablaufdaten abgeändert und gefrorenes als frisches Fleisch ausgezeichnet haben.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Bündner Fleischhändler Carna Grischa aus der Schweiz soll große Mengen Fleisch falsch deklariert haben. Das Unternehmen soll unter anderem Hähnchen aus Ungarn als schweizerisches Fleisch und Pferd als Rind verkauft haben. Außerdem soll Carna Grischa Ablaufdaten abgeändert und gefrorenes als frisches Fleisch ausgezeichnet haben, berichtet die Zeitung „Blick“.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Polizei und Staatsanwaltschaft hätten bereits die Ermittlungen aufgenommen, bestätigte Staatsanwalt Claudio Riedi gegenüber der Zeitung. Bei den behördlichen Kontrollen war bislang alles in Ordnung. Die Beamten geben aber zu, dass man ungarisches Poulet oder Poulet Schweizer Herkunft schlichtweg nicht unterscheiden könne. Der Fleischhändler wird jetzt genau überprüft.


Unterdessen berichtet ein früherer Mitarbeiter, dass nicht nur einzelne Chefs, sondern nahezu die ganze Belegschaft der Carna Grischa geschummelt haben soll. Angeblich hat der Metzger Belege für seine Behauptung, das Unternehmen habe systematisch Etiketten ausgetauscht, bis ins Jahr 2004 zurück vorgelegt. Fast alle der 60 Mitarbeiter wüssten Bescheid: "Vielleicht zehn Prozent, zum Beispiel Aushilfen, sind nicht im Bild", sagte er gegenüber der Presse.


Laut dem Ex-Mitarbeiter verdrängen viele Carna-Grischa-Angestellte die Wahrheit. "Die meisten laufen einfach mit." Neue Angestellte müssten strenge Schweigeklauseln unterschreiben. Überhaupt: "Der Betrug ist gut verschleiert und bei einem Routinebesuch nicht erkennbar."


Ruedi Hadorn, Direktor des Schweizer Fleisch-Fachverbandes, sieht die Entwicklung durch den Fleischskandal als sehr problematisch an. Besonders der massive Imageverlust für das Lebensmittel Fleisch in so kurzer Zeit mache ihm Sorgen. Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft sei dies besonders schmerzlich.


Carna Grischa AG dementiert


Der Verwaltungsrat der Carna Grischa AG hat unterdessen mit großem Bedauern und Betroffenheit auf die Medienberichte reagiert. In einer Stellungnahme heißt es, die Vorkommnisse seien inakzeptabel und stünden im vollständigen Widerspruch zu den geltenden Qualitäts- und Verhaltensrichtlinien der Carna Grischa AG. Der Verwaltungsrat habe als sofortige Maßnahme entschieden, die Qualitätskontrolle zu verstärken und unabhängige Experten mit einer umfassenden Klärung der Vorfälle zu beauftragen.


Der Ex-Mitarbeiter, der den Skandal auffliegen ließ, rechnet dagegen mit dem Schlimmsten: Dass die Carna Grischa AG in Konkurs gehe, sei für ihn bloß noch eine Frage der Zeit, heißt es.

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.