Laut dem niedersächsischen Verbraucherschutzbericht 2015 weist jedes zehnte gezapfte Bier in Niedersachsen und Bremen unerwünschte Keime auf.

Wie das Hannoveraner Agrarministerium erklärt, waren mikrobielle Verunreinigungen mit Bakterien, Viren, Schimmel oder Hefepilze für 14 % der Beanstandungen verantwortlich. Neben der mangelnden Hygiene bei ausgeschenktem Bier ließen sich ebenso gesundheitlich bedenkliche Inhaltstoffe in Kräutertee und mangelhafte Haltbarkeit von abgepackten Fleischerzeugnissen feststellen.

„Das ist bedenklich", meint Agrarminister Christian Meyer. „Wir brauchen deshalb bessere Sanktionsmöglichkeiten." Notwendig seien „strengere und klarere Regelungen zu bedenklichen Stoffen, die auch für Waren aus Drittländern umgesetzt werden können.”

 

Nach den Worten von Hubert Meyer, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages (NLT), haben die Landkreise und kreisfreien Städte im Jahr 2015 risikoorientiert rund 64.400 Kontrollen in etwa 43.500 Betrieben vorgenommen. Dabei kam es bei rund 51 Prozent der Kontrollen zu Verstößen. „Trotz der hohen Kontrolldichte gab es keine Besorgnis erregenden Auffälligkeiten, die eine öffentliche Warnung erfordert hätten", sagte Meyer.

 

Laut dem Agrarministerium müssen Lebensmittelunternehmer per Gesetz gewährleisten, dass sie nur sichere Produkte in den Verkehr bringen. Die dazu von ihnen eingerichteten Eigenkontrollsysteme werden von den Behörden überwacht. Während kommunale Lebensmittel- und Veterinärämter die Betriebe vor Ort kontrollieren, Proben entnehmen sowie Maßnahmen bei Verstößen anordnen, obliegt den Instituten des LAVES die Untersuchung und die Beurteilung dieser Proben.