Die von der Wirtschaft auf den Weg gebrachte Tierwohl-Initiative bekommt Gegenwind von der Verbraucherseite. Die Leiterin des Teams Lebensmittel beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Sophie Herr, kritisierte die geplanten Regelungen der Brancheninitiative heute als völlig unzureichend.
Für Verbraucher sei nicht zu erkennen, welche Produkte strengere Kriterien für die Tierhaltung erfüllten. Es bleibe unklar, „in welchen Lebensmitteln wirklich mehr Tierschutz drin ist“, so Herr in einer Presseverlautbarung.
Das Konzept der Branche sieht laut Herr bislang vor, dass Produkte, die sich dem Tierwohl verpflichten, nicht gesondert gekennzeichnet werden, sondern nur das Prüfsiegel der Qualität und Sicherheit GmbH (QS) tragen. Für den vzbv ist das aber nicht aussagekräftig.
Kritisch sieht der Verband auch die Verwechselungsgefahr mit Siegeln, die wesentlich strengere Kriterien anlegen. Die Brancheninitiative dürfe nicht dazu führen, dass diese ambitionierten Label „von einem Siegel mit Minimalanforderungen“ vom Markt gedrängt werden.