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Salmonellen-Skandal: Verkehrsverbot für die Bayern-Ei erlassen

Das umstrittene Unternehmen „Bayern-Ei“ darf keine Eier mehr verkaufen. Die Behörden sehen den Verdacht mittlerweile erhärtet, dass die Firma 2014 für eine europaweite Salmonellen-Epidemie verantwortlich ist. Hunderte Menschen erkrankten, mindestens zwei Männer starben.

Lesezeit: 3 Minuten

Das umstrittene Unternehmen „Bayern-Ei“ darf keine Eier mehr verkaufen. Die Behörden sehen den Verdacht mittlerweile erhärtet, dass die Firma 2014 für eine europaweite Salmonellen-Epidemie verantwortlich ist. Hunderte Menschen erkrankten, mindestens zwei Männer starben.

 

Das Unternehmen soll zurückgegangene Ware umgepackt und mit neuem Mindesthaltbarkeitsdatum wieder verkauft haben, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Das Pikante für die Behörden: Mitarbeiter der Bayern-Ei hatten schon vor Monaten berichtet, dass sie alte Eier – teilweise mit Maden befallen – umpacken mussten.


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Schwere Versäumnisse der Behörden


Sowohl das bayerische Verbraucherschutzministerium als auch die Landratsämter und das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sollen seit 2014 von ausländischen Ermittlern handfeste Hinweise erhalten haben, wiesen diese jedoch laut der Süddeutschen Zeitung als unbegründet zurück. Zuletzt hatten die Beamten aber auch selbst regelmäßig Salmonellen festgestellt. Gelegentlich wurde der Betrieb für so genannte A-Eier, die auch für Supermärkte bestimmt sind, gesperrt. B-Eier für die industrielle Lebensmittelproduktion durfte Bayern-Ei aber stets ausliefern. Auch, als Medien zunehmend über die Missstände berichteten, durfte Bayern-Ei weitermachen, obwohl dort außerdem einige Tierschutzverstöße zu sehen waren.

 

Eine Panne folgte der nächsten: So wurde die Staatsanwaltschaft Regensburg überhaupt erst durch einen Journalisten aus Österreich informiert, Proben wurden wochenlang nicht an das zuständige Labor weitergeschickt und auch ein an Salmonellen erkrankter Arbeiter reichte den Behörden nicht als Beweis. Erst im Sommer 2015 bewegten sich die Beamten und leiteten Ermittlungen ein. Wie viele umetikettierte Eier seither in den Handel gelangt sind, ist unklar. Die Behörden verkünden dagegen jetzt, sie hätten zum Schutz der Verbraucher „schnell und konsequent“ reagiert, schreibt die Zeitung. Dem Leser entsteht dabei fast der Eindruck, als habe das Unternehmen in den Behörden „gute Freunde“ sitzen.  

 

Dabei ist Pohlmann kein Unbekannter: Schon vor 20 Jahren stand Anton Pohlmann, der Vater des heutigen Eigentümers Stefan Pohlmann wegen Manipulation der Verpackungsangaben vor Gericht.  Zudem hatten die beiden Nikotin im Stall sprühen lassen, um Salmonellen zu bekämpfen. Ein Arbeiter wäre dabei fast gestorben. Mit einer Geldstrafe war das Thema damals gegessen.


Verkaufsverbot legt Betrieb lahm


Das Verkaufsverbot gilt nach Angaben der Regierung von Niederbayern für die Bayern-Ei-Standorte Aiterhofen (Landkreis Straubing-Bogen) und Aholming (Landkreis Deggendorf).Insgesamt hält Bayern-Ei noch an zwei weiteren Standorten in Niederbayern Hühner: In Ettling werden derzeit noch keine Eier produziert, weil die Hühner vor Kurzem ausgestallt wurden. Am vierten Standort in Mamming befindet sich die Junghennenaufzucht.

 

Das Verbot bedeutet nun für Bayern-Ei, dass der Betrieb brach liegt, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Hunderttausende Eier, die jeden Tag gelegt werden, müssen vernichtet werden. Die Zeitung fragt daher, wie lange Eigentümer Stefan Pohlmann jetzt wohl noch durchhält.


Mehrere aktuelle TV-Beiträge zu dem Skandal sehen Sie hier...


top agrar online berichtete schon im Mai:

Salmonellen-Eier aus Bayern: Haben die Behörden weggeguckt? (23.5.2015)

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