„Der Schlachtschweinemarkt dümpelt vor sich hin. So richtig weiß keiner, wie es weiter geht“, sagt Dr. Frank Greshake von der Landwirtschaftskammer NRW. Das Angebot war in den vergangenen Wochen phasenweise extrem niedrig. Deutsche Schlachtzahlen um 900.000 Schweine pro Woche sind normalerweise selbst zur Ferienzeit der Garant für steigende Preise, so der Berater im Wochenblatt Westfalen-Lippe.
Der Fleischabsatz sei unbefriedigend. Das phasenweise schlechte Wetter ließ eine echte Grillfleischnachfrage nicht zu und auch ansonsten würden sich der deutsche Lebensmitteleinzelhandel und die Verarbeitungsindustrie mit ihren Bestellungen zurückhalten.
Hinzu kommt laut Greshake die Diskussion um das russische Importverbot für Lebensmittel. Schweinefleischexporte Richtung Russland sind aus der EU bekanntlich aus „seuchenhygienischen Gründen“ ohnehin nicht erlaubt. Gekochtes Fleisch, Konserven oder auch Brühwurst waren in dem Verbot nicht enthalten. „Die Mengen sind schwerlich abzuschätzen, aber erfreulich ist das Ganze natürlich nicht“, so der Fachmann.
Unübersehbar sei die andauernde Diskussion um Schweine und Schweinefleisch in den Medien, zuletzt die Todesfälle in Dänemark. Aus diesem Grund vermag niemand zu sagen, ob die derzeitige Absatzschwäche ferienbedingt ist oder ob tatsächlich mit einem überproportionalen Verbrauchsrückgang zu rechnen ist.
„Das um diese Zeit saisonal geringere Schlachtschweineangebot hat dazu geführt, dass die Schweinepreise nicht noch weiter gefallen sind. Traditionell erhöhen sich die Angebotsmengen ab Ende August wieder“, so Greshake. Andererseits gehe die Urlaubszeit in Deutschland langsam zu Ende und es besteht Hoffnung, dass die Verarbeitungsindustrie dann wieder stärker ordert und der innerdeutsche Schweinefleischabsatz wieder etwas besser läuft.
„Denn Absatz muss her. Wie aus der Schlachtbranche zu hören ist, wird derzeit über den Bedarf hinaus nicht geschlachtet. Fazit: Ein deutlich höheres Preisniveau ist kurz- und mittelfristig nicht zu erwarten. Gleiches gilt für den Schlachtsauenpreis“, sagt Greshake.
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