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Verunsicherung spiegelt sich bei Neubauten wieder

Die Ratlosigkeit und Unsicherheit unter den Tierhaltern zeigt sich deutlich am Stillstand bei den Bauanträgen. Das verdeutlichte Dr. Albert Hortmann-Scholten am Mittwoch in Hannover anhand einer Auswertung aus dem Kreis Cloppenburg. „Aber so kommen wir beim Thema Tierwohl nicht weiter."

Lesezeit: 3 Minuten

Die Ratlosigkeit und Unsicherheit unter den Tierhaltern zeigt sich deutlich am Stillstand bei den Bauanträgen. Das verdeutlichte Dr. Albert Hortmann-Scholten am Mittwoch in Hannover anhand einer Auswertung aus dem Kreis Cloppenburg. „Aber so kommen wir beim Thema Tierwohl nicht weiter. Bislang wurden alte Ställe stillgelegt und neue mit viel mehr Tierwohl errichtet. Jetzt bleibt nur der Umbau der Alten“, stellte der Fachbereichsleiter von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen fest.


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Kein Verständnis für das Bedauern der Landwirte über diesen Zustand zeigte Prof. Harald Grethe. Seiner Meinung nach ist der Kreis voll mit Ställen. Dass es überhaupt soviele in der Region gibt, führt er auf das Versagen der Lokalpolitik zurück. Zugleich verwies er auf die angeblich hohen Stickstoffwerte in den Böden im Raum Cloppenburg. "Neue Ställe darf es da nicht mehr geben, sondern nur noch Umbauten."


Tierhaltung nicht mehr möglich, Bauern geben auf


Das sieht Hortmann-Scholten anders. Klar sei etwa, dass die von Kritikern geforderten Ställe mit Auslauf in den meisten Regionen gar keine Genehmigung erhalten würden, allein schon wegen zu geringer Abstände zur Wohnbebauung, Vereinzelt seien chemische Luftwäscher eine Lösung, nur das schlage mit mindestens 60 Euro pro Mastplatz zu Buche. Das rechne sich nicht.

 

Anhand weiterer Folien (siehe unten) verdeutlichte der Berater, dass der Arbeitszeitbedarf in Zukunft wieder durch die neuen Anforderungen an Tierwohl etc. steigen wird. Konsequenz für viele Tierhalter sei die Aufgabe. „Die am Mittwoch veröffentlichten Statistikzahlen sind alarmierend, 3,3 % weniger Zuchtsauen und 6,5 % weniger Sauenhalter. Die Anforderungen sind heute so hoch, dass wir Mastbetriebe und Sauenhalter für immer verlieren!", warnt Hortmann-Scholten. Bei den Sauen drohe Deutschland auf 60 % Selbstversorgung abzurutschen. Profiteure von dieser Entwicklung sind laut dem Fachmann die Spanier. Diese hätten bereits 160 % Selbstversorgung und würden eifrig für den internationalen Markt expandieren.

 

„Spanien fokussiert sich auf die Kostenführerschaft, kein Tierwohl, kein Schnickschnack, rein effektive Ställe mit winzigen Fenstern, kein Klinker. Solche schlichten, kostenoptimierten Stallhaltungssysteme sind gerade auf der ganzen Welt gefragt, wie ein Hersteller bestätigt“, so der Redner. Da könnten unsere Tierwohlställe nicht mithalten. So sei bei uns die Wirtschaftlichkeit der Schweinehaltung um 0,1 Euro/kg gesunken, in den USA sei dagegen im gleichen Moment um 0,6 Euro/kg gestiegen. „Unsere hohen Anforderungen verschärfen damit die Verlagerung der Tierhaltung in Länder mit geringeren Standards“, ist sich Hortmann-Scholten sicher.


Dementsprechend macht er in seiner Beratungstätigkeit häufig die Erfahrung, dass nicht nur die Landwirte, sondern der gesamte vor- und nachgelagerte Bereich der Veredelungsbranche sehr verunsichert sei. Hortmann-Scholten fordert daher künftig eine ökonomische Politikfolgenabschätzung, bevor etwas beschlossen wird. Zudem dürfe es keine nationalen Alleingänge mehr geben. „Das Politikrisiko ist heute größer als das Marktrisiko.“




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