Die zahlungsunfähige Viehverkaufsgenossenschaft Lippborg Oelde führt den Geschäftsbetrieb bis auf Weiteres fort. Wie die Zeitung „Der Patriot“ berichtet, hat die VVG am 15. April den Viehhandel wieder aufgenommen. Die Bezahlung der jetzt angelieferten Schlachttiere soll dabei gesichert sein, d.h. der Erlös könne nicht in der Konkursmasse untergehen.
Waren es anfangs noch weniger als 400 Schweine täglich, wurden am Montag schon etwa 1300 Schweine von den Landwirten an – und von der Genossenschaft weitergeliefert. „Wir haben täglich Zuwächse“, berichtete der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Rainer Eckert. Das Volumen lag früher bei 3000 Tieren; mit etwa 1500 Schweinen/Tag würde sich die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs vermutlich wieder lohnen, so der Jurist.
Bis Ende Mai will man hier verlässliche Zahlen haben – dann soll das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Gleichzeitig würde dann die Genossenschaft aufgelöst. Sollte ein Gläubiger allerdings einen Insolvenzplan, der den Fortbestand der VVG vorsähe, bestätigen, könnte die Generalversammlung aber auch de Erhalt der Genossenschaft beschließen, heißt es weiter.
Aus Viehverkäufen schuldet die Genossenschaft ihren Lieferanten und Mitgliedern schätzungsweise 2,3 Mio. Euro. Darin sind nicht enthalten die knapp 1 Mio. Euro, die auf Lieferungen vom 18. Und 19. März entfallen und in diesen Tagen den Landwirten bezahlt werden, berichtet das Wochenblatt Westfalen-Lippe. Die unmittelbar vor der Beantragung des Insolvenzverfahrens übernommenen Schweine gehörten wegen ausgesprochener Eigentumsvorbehalte noch den Bauern und werden deshalb vom Schlachtbetrieb „direkt“ vergütet. Der Erlös fließt in die Konkursmasse. (ad)
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