Auf einem Entenmastbetrieb in Seelow im Landkreis Märkisch-Oderland (Brandenburg) ist die Vogelgrippeaufgetreten. Anders als zunächst befürchtet, handelt es sich aber nicht um die gefährliche Variante des H5N1-Virus, sondern um die niedrig pathogene, wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Ostseeinsel Riems am Freitagabend bestätigte.
Dennoch bleibt der Hof gesperrrt und alle 14.000 Enten des Betriebes müssen gekeult werden. Im Radius von einem Kilometer haben die Behörden einen Sperrkreis gezogen.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums war die Erkrankung durch Antikörper im Blut bei Eigenkontrollen des Betriebes aufgefallen. Der Bestand zeigte ansonsten keine klinischen Auffälligkeiten, heißt es aus Potsdam. Der Tagesspiegel schreibt dagegen, die Enten hätten hohes Fieber, Schnupfen und Atemnot gehabt.
Da die Veterinäre fest davon ausgingen, dass es sich um den gefährlichen Typ von H5N1 handelt, hatte Verbraucherschutzministerin Anita Tack bereits ein Krisenzentrum eingerichtet, das die Maßnahmen der Seuchenbekämpfung auf Landesebene koordinieren solte. Die anderen Bundesländer, der Bund und die Brandenburger Landkreise wurden informiert.
Die Ursache für die Infektion ist allerdings noch unklar, so das Ministerium. Auch ob ein Zusammenhang mit einem Vogelgrippeausbruch in Dänemark bestehe, sei noch nicht geklärt. In Westjütland wurde der Virus bei wild lebenden Stockenten nachgewiesen. Zuletzt wurde H5N1 in Brandenburg 2007 nachgewiesen. Die leichte Variante des Virus war kürzlich allerdings schon in Hessen und Schleswig-Holstein aufgetreten. (ad)
vgl.:
Vogelgrippe erstmals in Hessen aufgetreten (4.1.2013)
Schwache Geflügelpest in Schleswig-Holstein nachgewiesen (24.12.2012)
Hochansteckende Vogelgrippe in Australien ausgebrochen (28.11.2012)