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Von Witzke: Teller-und-Tank-Konkurrenz wird vollkommen überschätzt

Nach Einschätzung des Berliner Agrarökonomen Prof. Harald von Witzke wird die Konkurrenz zwischen „Teller und Tank” quantitativ vollkommen überschätzt. Weltweit würden nur auf 3 % der Ackerfläche Nutzpflanzen für die Bioenergieproduktion angebaut. Daraus resultiere ein Anstieg der Agrarpreise seit der Jahrtausendwende um ein Zehntel;

Lesezeit: 2 Minuten

Nach Einschätzung des Berliner Agrarökonomen Prof. Harald von Witzke wird die Konkurrenz zwischen „Teller und Tank” quantitativ vollkommen überschätzt. Weltweit würden nur auf 3 % der Ackerfläche Nutzpflanzen für die Bioenergieproduktion angebaut. Daraus resultiere ein Anstieg der Agrarpreise seit der Jahrtausendwende um ein Zehntel; die Agrarpreise seien seither aber um mehr als 100 % gestiegen, stellte der Agrarwissenschaftler in der Mitgliederzeitschrift des DBV fest.


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Zudem verweist von Witzke darauf, dass gerade in den USA oder der EU die Produktion von Bioenergie auf Stilllegungsflächen erfolge, so dass sich insofern in Wirklichkeit keine Konkurrenz eingestellt habe. Hinzu komme, dass die bei der Bioenergieproduktion anfallenden Nebenprodukte für die Tierhaltung in der Bilanz Teller oder Tank nicht berücksichtigt würden. Dass dennoch immer wieder ethische Bedenken in die Diskussionen um die Bioenergie eingebracht werden, führt der Wissenschaftler schlicht auf Unwissenheit zurück. Von Witzke gibt auch zu bedenken, dass es eine ganz natürliche Konkurrenz um die knapper werdenden Ressourcen für die Nahrungsgüterproduktion einerseits und die „Nicht”-Nahrungsgütererzeugung andererseits gebe.


Diese Ressourcenkonkurrenz gelte nicht nur für die Bioenergie, sondern für alle Nicht-Nahrungsgüter. So werde auch Baumwolle weltweit auf etwa genauso viel Fläche angebaut wie Pflanzen zur Herstellung der Bioenergie. Für den Agrarökonomen steht fest, dass nur eine produktivere Landwirtschaft „die Herausforderungen unserer Zeit bewältigen kann”, und zwar in Deutschland, EU- und auch weltweit: Mehr Nahrungsmittel, mehr Bioenergie, mehr Klimaschutz und mehr Biodiversität. „Wenn es uns gelingt, auf den vorhandenen Flächen mehr zu produzieren, können wir uns mehr Biodiversität leisten”, so von Witzke.


Das Produktivitätswachstum der Landwirtschaft sei nicht nur in der EU vernachlässigt worden. Weltweit sei der durchschnittliche Produktivitätszuwachs von 4 % auf 1 % zurückgegangen, in der EU auf nur noch 0,6 %. Ursächlich dafür sei die Vernachlässigung der Agrarforschung seit Ende der siebziger Jahre. Dies habe schließlich dazu geführt, dass die EU 2008 zum größten Nettoimporteur von Agrarprodukten geworden sei. (AgE)


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