In der EU wird es zunächst weiterhin keinen Freisetzungsversuch mit gentechnisch veränderten Tieren geben.
Das britische Unternehmen Oxitec hat auch seinen inzwischen zweiten Antrag bei der Regierung der spanischen Autonomen Region Katalonien offiziell zurückgezogen, in der Nähe von Tarragona gentechnisch veränderte Individuen des wichtigen Olivenschädlings Olivenfruchtfliege (Bactrocera oleae) auszusetzen und damit den ersten Freilassungsversuch mit gentechnisch veränderten Tieren in der Gemeinschaft durchzuführen. Darauf haben Oxitec und die katalonische Regierung vergangene Woche auf ihren Internetseiten hingewiesen.
Die Begründung für die Rücknahme des Antrags fiel jedoch jeweils unterschiedlich aus. Die Regierung in Barcelona betonte, in den Gesprächen mit Oxitec Vorbehalte wegen des Risikos eines Freisetzungsversuchs hervorgehoben und eine Ablehnung des Antrags in Aussicht gestellt zu haben. Auch wenn die Versuche unter Netzen stattfänden, könne eine komplette Isolierung der Tiere nicht vollständig gewährleistet werden.
Oxitec teilte dagegen mit, man habe inzwischen weitaus erfolgversprechendere Fliegenstämme gezüchtet als denjenigen, der für den Versuch angemeldet worden sei. Mit diesen neuen Stämmen werde man in der Zukunft weiter testen und auch einen neuen Anlauf für eine Freisetzung starten.
Oxitec hatte im April den jetzt zurückgenommenen Antrag auf einen Freilassungsversuch gestellt. Geplant war demzufolge, gentechnisch veränderte Olivenfruchtfliegen, die im Labor erfolgreich die Fortpflanzung ihrer eigenen Art verhindern, ein Jahr lang unter Netzen in Olivenbeständen zu halten. Einen ersten Antrag für einen solchen Versuch hatte Oxitec bereits 2013 zurückgezogen.