Hat Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer gelogen? Das wirft ihm jedenfalls die Opposition vor. Der Grünen-Politiker soll bei der Demonstration gegen die Agrarindustrie am 31. August in Wietzedienstlich als Minister mitgegangen sein. Meyer selbst hatte dagegen stets verkündet, er demonstriere als Privatmann.
Nach Informationen der Nordwest-Zeitung habe das Agrarinisterium aber bestätigt, dass Meyer an diesem Tag einen offiziellen Termin wahrgenommen hat. Er sei von den veranstaltenden Verbänden eingeladen worden und habe Mitarbeiter im Tross gehabt. Die FDP sieht sich damit in ihrer Kritik bestätigt. Aufgefallen war ihr dies, weil der Politiker bei den Protesten zahlreiche Interviews in seiner Funktion als Minister gegeben hatte, u.a. auch für das ARD-Magazin FAKT. Die Opposition verlangt nun Auskunft, ob Meyer per Dienstwagen angereist war. Das Ministerium hatte dies bereits bejaht.
Unterdessen berät der niedersächsische Landtag heute über die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zur Affäre Paschedag. Dabei geht es um einen Luxus-Dienstwagen, eine teure Klimaanlage in Paschedags Büro und die hohe Besoldung des entlassenen Agrarstaatssekretärs der Grünen. Geklärt werden soll auch eine mögliche Verstrickung von Meyer und Ministerpräsident Stephan Weil (SPD).
Agrarstaatssekretär glaubt nicht an Evolution
Allerdings hat nun auch Paschedags Nachfolger Horst Schörshusen ein Problem, berichtet die Zeitung weiter. In seinen Büchern und auf seiner Internetseite „Der Sinn des Ganzen“ befasst sich Schörshusen mit naturwissenschaftlich-philosophischen Themen, es geht um Spiritualität, das Universum und eben den Sinn.
Der Staatssekretär bestreitet darin u.a. die Evolutionslehre Darwins, nach der die Menschen vom Affen abstammen. Er spricht von einem „genialen Programmcode“, der die Natur erschaffen habe. Die Internetseite ist seit dieser Woche gesperrt. (ad)