Die Agrarverhandlungen im Rahmen der Doha-Runde der Welthandelsorganisation (WTO) treten offensichtlich weiter auf der Stelle. Der zuständige Leiter, der Neuseeländer David Walker, zeigte sich enttäuscht über die jüngsten Agrargespräche auf Arbeitsebene.
In den sich über fast zwei Wochen ziehenden Treffen und Konsultationen habe er "nichts Neues vernommen", obgleich die Delegationen in bestimmten Bereichen einige wenige Signale sich zu bewegen, gezeigt hätten, berichtete Walker, der sein Amt bei der WTO im April aufgeben und nach Wellington zurückkehren wird.
"Jeden Tag verlieren wir derzeit einen Tag", sagte der Neuseeländer. Er erinnerte an die Vorgabe, bis zum 21. April ein mögliches Kompromisspapier vorzulegen. Angesichts der offenbar fehlenden Bereitschaft vieler Länder zu Zugeständnissen in den Agrarverhandlungen beurteilen Beobachter in Genf die Aussichten, die Doha-Runde - wie angestrebt - in diesem Jahr zu beenden, als eher gering. Schon 2008 waren die WTO-Verhandlungen an Agrarfragen, aber auch an unterschiedlichen Auffassungen im Bereich der Industriegüter gescheitert. (AgE)